"Ein Weckruf"

Van der Bellen warnt nach Trumps Triumph vor Hofer

Österreich
10.11.2016 13:12

Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen hat den Wahlsieg von Donald Trump in den USA dazu genützt, um vor seinem FPÖ-Kontrahenten Norbert Hofer zu warnen. "Lassen Sie den 4. Dezember den Flügelschlag sein, der Europa wieder in die richtige Richtung bringt", sagte Van der Bellen am Donnerstag in Wien. Der Konter der FPÖ ließ nur wenige Stunden auf sich warten: "Van der Bellen agiert wie ein Elefant im diplomatischen Porzellanladen", sagte Generalsekretär Herbert Kickl.

"Ich möchte nicht, das Österreich das erste westeuropäische Land ist, in dem Rechtsdemagogen die Macht übernehmen", so Van der Bellen, der hofft, dass der Trump-Triumph hierzulande als Weckruf und als "zusätzliche Motivation empfunden wird, zur Wahl zu gehen und 'VdB' anzukreuzen".

Ähnlich wie beim Brexit in Großbritannien müsse man sich fragen, was hier passiert sei, sagte der Ex-Grünen-Chef. Van der Bellen plädierte dafür, zwischen nachvollziehbaren Sorgen und Ängsten auf der einen Seite und von Populisten geschürten Ängsten auf der anderen Seite zu unterscheiden.

Warnung vor "blauer Republik"
Van der Bellen warnte einmal mehr vor den Freiheitlichen. "Wenn mein Kontrahent von der FPÖ eine Mehrheit erhalten sollte, dann kommt nichts weniger als die blaue Republik, dann kommt die Machtübernahme durch die FPÖ." Hofer, Parteichef Heinz-Christian Strache und Generalsekretär Herbert Kickl hätten darüber keinen Zweifel gelassen. Van der Bellen zitierte Hofer, der sagte, man werde sich noch wundern.

Durch Trumps Sieg seien die Herausforderungen in der ganzen Welt größer geworden. Seine Aussagen im Wahlkampf würden auf ein "Bild der isolationistischen Ausrichtung" hindeuten. Van der Bellen verteidigte seine zuletzt Trump-kritischen Äußerungen, diese seien "absolut bürgerlich vertretbar". Von Trump erhofft sich Van der Bellen, dass dieser die nötige Kraft und Besonnenheit finde, um die USA nach dem Wahlkampf wieder zu versöhnen.

Den Aussagen von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Ausgang der US-Wahl, die Trump Bedingungen für eine Zusammenarbeit gestellt hatte, schloss sich Van der Bellen "vollinhaltlich" an.

Konter von Kickl: "Elefant im Porzellanladen"
Wenig erfreut von Van der Bellens Aussage zeigte sich erwartungsgemäß die FPÖ. "Ein Bundespräsident Van der Bellen würde bedeuten, dass Österreich auf eine diplomatische Eiszeit mit den USA zusteuert", so die Gegenwarnung des freiheitlichen Generalsekretärs Kickl. Ein verantwortungsbewusster Präsidentschaftsanwärter hätte sich niemals zu abfälligen Äußerungen gegenüber Trump hinreißen lassen dürfen, so Kickl weiter. Van der Bellen agiere "wie ein Elefant im diplomatischen Porzellanladen" und schade dem Ansehen Österreichs.

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