Wirbel im Web

Userin: “Öffi-Mitarbeiterin beschimpfte Muslima”

Österreich
02.02.2017 15:09

Für Aufregung hat das Posting einer jungen Frau aus Wien in den sozialen Netzwerken gesorgt - gerichtet an die Wiener Linien. So will sie Zeugin rassistischer Anfeindungen einer Öffi-Mitarbeiterin gegenüber einer jungen Muslima mit Kopftuch geworden sein. Schauplatz: die Ticket- und Servicestelle der Wiener Linien am Schottentor. Angesichts der derzeitigen Diskussion rund um ein Kopftuchverbot gießt das natürlich Öl ins ohnehin schon brodelnde Feuer. Nun meldeten sich die Wiener Linien zu Wort - man spricht von einem Missverständnis.

Wie die Zeugin in ihrem Posting auf Facebook schildert, habe die junge Frau mit Kopftuch aufgrund der Lautstärke, die zu diesem Zeitpunkt vor Ort herrschte (viele Studierende waren vor Ort, um ihr Semesterticket zu kaufen), die Wiener-Linien-Mitarbeiterin mehrmals akustisch nicht verstanden. Daraufhin habe die Angestellte sie mit folgenden Worten angeherrscht: "Ja dann gib dein Kopftuch runter, wennst ned hören kannst, da ist die Tür, baba." Die junge Frau sei daraufhin in Tränen ausgebrochen, die Zeugin habe sie daraufhin vor der Tür zu trösten versucht.

Mitarbeiterin "hat die Sache anders wahrgenommen"
Rasch machte das Posting im Netz die Runde, wurde vielfach geteilt und kommentiert - auch von den Wiener Linien, die bald darauf ein Gespräch und eine Klärung des Sachverhalts mit der betreffenden Mitarbeiterin zusicherten. Am Donnerstag folgte dann auch tatsächlich via Facebook eine Stellungnahme: "Wir haben mit der Kollegin gesprochen, die zu dieser Zeit im Ticket-Shop am Schottentor Dienst hatte. Sie hat die Sache anders wahrgenommen. Nach ihrer Erinnerung hat sie die junge Frau darum ersucht, ihre Kopfbedeckung von ihren Ohren zu entfernen, weil die Kundin sie vorher einige Male hintereinander nicht verstehen konnte."

"Sehr betroffen, dass Worte falsch aufgefasst worden sind"
Dass es sich bei der Kopfbedeckung um ein Kopftuch gehandelt habe, habe die Mitarbeiterin jedoch erst gemerkt, als sie von der Kundin darauf hingewiesen worden sei. "Unsere Kollegin ist sehr betroffen, dass ihre Worte falsch aufgefasst worden sind. Es tut ihr leid, dass sie sich offenbar nicht richtig ausgedrückt hat. Auf keinen Fall wollte sie jemand anderen dadurch beleidigen - schon gar nicht rassistisch. Sie würde das auch gerne persönlich klären, wenn die Kundin sich bei uns meldet." Seitens der Wiener Linien kündigte man überdies an, die Mitarbeiter weiter zu sensibilisieren und in der Ausbildung der Angestellten "noch mehr Wert auf das Thema Gesprächsführung" zu legen.

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