Winter naht

UNO warnt vor Hungerkatastrophe in Aleppo

Ausland
10.11.2016 20:37

Die UNO hat in einem dramatischen Appell an die Kriegsparteien vor einer Hungerkatastrophe im der belagerten syrischen Stadt Aleppo gewarnt. Derzeit würden "die letzten Essensrationen" ausgegeben, kommende Woche werde es "nichts mehr zu verteilen geben", sagte der Chef der UNO-Hilfsmission für Syrien, Jan Egeland, am Donnerstag in Genf. Russland wies Egelands Forderung nach längeren Waffenpausen jedoch zurück.

Angesichts des herannahenden Winters müssten alle Beteiligten endlich humanitären Zugang gewähren, sagte Egeland. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand eine Viertelmillion Menschen in Ostaleppo verhungern lassen will", sagte Egeland. Er sei zuversichtlich, dass nach vier Monaten Stillstand ein Zugang möglich sein werde, "weil die Konsequenzen aus keiner Hilfe und keinen Vorräten so katastrophal sein werden, dass ich mir das nicht ausmalen möchte".

Die UNO brauche jetzt unbedingt die Zusage, sicher Medikamente und Lebensmittel liefern zu können. Zudem müssten medizinisches Personal in die Stadt und Verletzte herausgebracht werden.

Stadt ist seit vier Jahren schwer umkämpft
Die einstige Wirtschaftsmetropole Aleppo ist seit dem Sommer 2012 zwischen Rebellen und Regierungssoldaten geteilt und schwer umkämpft. Die UNO konnte seit Mitte Juli keine Hilfslieferungen in den Ostteil Aleppos bringen. Sie macht hauptsächlich die Truppen von Präsident Bashar al-Assad dafür verantwortlich, aber auch Rebellenkommandeure haben sich geweigert, Sicherheitsgarantien abzugeben.

Mehrere von Russland einseitig ausgerufene zehnstündige Waffenpausen führten nicht weiter. Die von Egeland erhobene Forderung nach längeren Waffenpausen wies Moskau als "kontraproduktiv" zurück. Diese Pausen würden nur dazu dienen, dass die "Terroristen ihre Schlagkraft erhöhen können", erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau.

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