Spannung vor Rede

UNO-Vollversammlung: Alle Augen auf Trump

Ausland
18.09.2017 16:50

Die Welt hat sich zur jährlichen UNO-Generalversammlung eingefunden - und alle Augen sind auf US-Präsident Donald Trump gerichtet, wenn er am Dienstag als Gastgeber die Eröffnungsrede hält. Trump eilt die noch wache Erinnerung an seine Wahlkampfreden voraus, in denen er die UNO in Grund und Boden stampfte und drohte, ihr den Geldhahn zuzudrehen. Auch gilt Trump - "(White) America first!" - als Gegner internationaler Verpflichtungen der USA.

Die Ironie des Schicksals will es, dass zurzeit ausgerechnet nur diese UNO eine Plattform zu Lösungen der größten Probleme der Welt und der USA bieten kann: Nordkorea, Atomwaffenvertrag mit dem Iran, Klimaschutzabkommen.

Den Anti-Atomwaffen-Vertrag mit dem Iran würde der US-Präsident am liebsten platzen lassen, ohne allerdings die anderen fünf westlichen Unterzeichnerstaaten zu fragen, und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kommt (erstmals) zur UNO, um in seiner Rolle als "Hausherr" das von Trump gekündigte Pariser Weltklimaschutzabkommen zu retten.

Pragmatische Militärs im Weißen Haus
Trump bekommt wie schon beim NATO-Gipfel oder der Europa-Rede in Warschau von seinem Stab im Weißen Haus eine staatsmännische Rede aufgeschrieben, an die er sich aber nicht halten muss. Nach der "Säuberung" des Weißen Hauses von rechtsrechten Irrläufern haben dort pragmatische Militärs das Kommando übernommen.

Es gibt nichts, was das Weltforum am East River nicht schon erlebt hat:

  • 1960 überzog Kubas Fidel Castro seine Redezeit um vier Stunden. Kremlchef Nikita Chruschtschow ärgerte sich über eine andere Rede so sehr, dass er mit seinem Schuh auf dem Pult trommelte.
  • Libyens Muammar al-Gadafi kam mit Zelt und Leibkamel für die Morgenmilch. Danach zerriss er am Rednerpult die UNO-Verfassung.
  • Venezuelas Hugo Chavez roch am Pult "Schwefeldampf des Teufels" von seinem Vorredner George Bush.

Van der Bellen und Kurz ebenfalls in New York
Für weniger Aufregung werden wohl Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Außenminister Sebastian Kurz bei der Vollversammlung sorgen. Die beiden weilen seit Montag in New York. Neben Van der Bellens Rede ist auch die Teilnahme des österreichischen Staatsoberhaupts bei einem Empfang von Trump geplant. Kurz und Van der Bellen werden gemeinsam UNO-Generalsekretär Antonio Guterres treffen.

Außenminister Kurz hatte Zeit für eine kurze Videobotschaft vor seinem Abflug:

Kurt Seinitz, Kronen Zeitung/krone.at

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