Qual bei der Arbeit

Über 30 Grad: “Hitzealarm” im Wiener Landesgericht

Österreich
28.06.2017 17:48

Die derzeitigen Arbeitsbedingungen im Wiener Landesgericht für Strafsachen, wo sich Gerichtspräsident Friedrich Forsthuber seit Jahren vergebens um klimatisierte Verhandlungssäle bemüht, haben nun das Arbeitsinspektorat auf den Plan gerufen. Am Mittwoch wurden in mehreren Verhandlungssälen Probemessungen vorgenommen. Dabei wurden Raumtemperaturen jenseits der 30 Grad nachgewiesen.

Jahr für Jahr leiden Richter, Staatsanwälte, Schriftführer, Verteidiger und nicht zuletzt Angeklagte im Grauen Haus unter den hochsommerlichen Temperaturen. Als das Gebäude in den 1980er- und 1990er-Jahren saniert und umgebaut wurde, wurde auf den Einbau von Klimaanlagen verzichtet. Für vier oder fünf heiße Tage pro Jahr käme das zu teuer, hieß es damals.

Seither wird bei jeder Hitzewelle in den Verhandlungssälen ordentlich geschwitzt und - zumindest innerlich - gestöhnt. Speziell bei längeren oder gar mehrtägigen Verhandlungen ist für sämtliche Verfahrensbeteiligte die Grenze der Belastbarkeit jedenfalls dann erreicht, wenn die Fenster aus Lärmschutzgründen nicht geöffnet werden können - wie in den zur Justizanstalt Josefstadt ausgerichteten Sälen.

Verteidiger brachte mobiles Klimagerät mit
"Hitzealarm" hat es am Mittwoch auch beim Schmiergeldprozess um angeblich illegale Zahlungen von Siemens Österreich an Lobbyisten im ehemaligen Jugoslawien gegeben. Obwohl ein Verteidiger der Justiz ein mobiles Klimagerät zur Verfügung stellte, um ein Verhandeln bei erträglichen Temperaturen zu ermöglichen, wurden im Saal 303 fast 31 Grad gemessen.

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