Versorgungskrise

Über 100.000 Venezolaner kauften in Kolumbien ein

Ausland
18.07.2016 06:30

Die vorübergehende Öffnung der Grenze zu Kolumbien hat einen wahren Ansturm von Menschen aus dem Krisenstaat Venezuela ausgelöst. Im Verlauf des Wochenendes passierten nach Behördenschätzung mehr als 100.000 Venezolaner den Grenzfluss, um sich vor dem Hintergrund von Venezuelas schwerer Versorgungskrise im Nachbarland mit Lebensmitteln und Arzneien einzudecken.

Kolumbiens Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas kündigte die Entsendung eines Transportkonvois in die Grenzstadt Cucuta an, um die Läden dort mit Waren aufzustocken. Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hatte am Samstag den Grenzübergang für eine befristete Zeit freigegeben. Venezolaner konnten dann mit einem Personalausweis die beiden Brücken ins Nachbarland Kolumbien überqueren. Die venezolanische Nationalgarde und Soldaten beider Staaten waren im Einsatz, um die Menschenmengen zu kanalisieren.

Venezuela steckt in massiver Wirtschaftskrise
Der Ansturm zeugt vom Ausmaß der Versorgungskrise in Venezuela. In dem Land sind Mittel zur Grundversorgung knapp, die Menschen beschaffen sich in Kolumbien unter anderem Reis, Zucker, Mehl, Toilettenpapier und Speiseöl. Das südamerikanische Land ist extrem abhängig von seinen Einnahmen aus dem Öl-Export. Seit dem Verfall der Ölpreise steckt Venezuela in einer massiven Wirtschaftskrise. Die Opposition macht Misswirtschaft des sozialistischen Präsidenten für die Misere verantwortlich.

Maduro hatte im August 2015 die Schließung der Grenze zu Kolumbien angeordnet. Zuvor waren bei einem Angriff mutmaßlicher kolumbianischer Ex-Paramilitärs gegen eine venezolanische Armeepatrouille drei Menschen verletzt worden, was zu Spannungen zwischen beiden Ländern führte.

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