Galaxien-Kollision

Tsunami aus Gas erzeugt augenförmige Struktur

Wissenschaft
08.11.2016 09:39

Astronomen verbringen viel Zeit damit, ins Universum zu schauen - und gelegentlich scheint dieses zurückzublicken. Das suggerieren farbenprächtige Bilder, die mithilfe des ESO-Radioteleskops ALMA in Chile und des Weltraumobservatoriums "Hubble" entstanden sind. Sie zeigen zwei kollidierende Galaxien, die eine augenförmige Struktur angenommen haben.

Die Aufnahmen zeigen die Balkenspiralgalaxie IC 2163 (links), die derzeit mit der größeren Spiralgalaxie NGC 2207 (rechts) kollidiert. Das Galaxienpaar ist rund 114 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und steht im Sternbild Großer Hund. Das Duo rauscht hart aneinander vorbei, wobei sich die Außenseiten seiner Spiralarme berührt haben.

Diese streifende Kollision löste einen Tsunami von Gas und Sternen in IC 2163 aus, der Materie aus den äußeren Bereichen der Scheibe nach innen transportierte. Diese gigantische Welle aus Materie wurde auf dem Weg zwischen dem äußeren und dem inneren Rand des Augenlids drastisch abgebremst.

Die Materiewelle stieß mitten durch die galaktische Scheibe und erzeugte dabei die schillernden Bänder intensiver Sternentstehung und komprimierten Streifen aus Gas und Staub, die wie die Lider eines kosmischen Auges aussehen. Obwohl dieser Typ von Zusammenstoß gar nicht so selten passiert, konnten Astronomen bislang nur wenige Kollisionen beobachten, die eine augenähnliche Struktur aufweisen.

Die Seltenheit solcher augenförmigen Strukturen ist vermutlich auf ihre Kurzlebigkeit zurückzuführen - sie bestehen nur für einige Zehnmillionen Jahre, was in galaktischen Zeiträumen nur ein Augenzwinkern ist, berichtet die Europäische Südsternwarte ESO auf ihrer Website.

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