Steyr-Großauftrag

Tschechien will 200 Pandur-Radpanzer kaufen

Wirtschaft
10.01.2017 11:34

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka hat bei der Beschaffung der Pandur-Radpanzer vom österreichischen Hersteller Steyr die Rückkehr zum ursprünglichen Plan von 2006 angekündigt. Damit werde unser Nachbarland insgesamt 199 Stück des Pandur bestellen und nicht wie zwischenzeitlich beschlossen nur 107, berichteten am Dienstag tschechische Medien. Die Steyr-Produktion in Wien gehört dem US-Rüstungskonzern GD.

"Heute, nach einigen Jahren, zeigt sich, dass es aus der Sicht des Bedarfs der Armee nicht die richtige Entscheidung war. Schrittweise kehren wir zur Entscheidung vom Jahr 2006 zurück", sagte Premier Sobotka. Verteidigungsminister Martin Stropnicky habe ihn informiert, das Heer müsse wie ursprünglich vereinbart um 199 Pandur aufstocken.

Der Kauf der Panzerwagen im Wert von rund 23,5 Milliarden Kronen (umgerechnet knapp 870 Millionen Euro) war 2006 unter der Regierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jiri Paroubek beschlossen worden. Ein Jahr später annullierte die konservative Regierung von Premier Mirek Topolanek den Kauf, weil Steyr die Vertragsbedingungen und die Qualitätsvorgaben nicht erfüllt haben soll. Schlussendlich kaufte Tschechien dann 107 Panzerwagen für 14,4 Milliarden Kronen (rund 533 Millionen Euro).

Kauf war von Korruptionsskandal überschattet
Der sogenannte Steyr-Deal war aber vor allem von einem Korruptionsskandal überschattet. Ein enger Mitarbeiter Topolaneks soll 2007 von Steyr-Managern Schmiergeld in Höhe von 18 Millionen Euro gefordert haben. Damit sollte die Fortsetzung des gestoppten Einkaufs gesichert werden. Der Mitarbeiter wurde zu vier Jahren Haft verurteilt.

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