CIA-Chef warnt:

“Trumps Umgang mit Twitter ist Sicherheitsrisiko”

Web
16.01.2017 07:13

Der scheidende Chef des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan, hat mit scharfen Worten auf die Geheimdienstschelte des designierten US-Präsidenten Donald Trump reagiert. Brennan legte Trump am Sonntag in einem Interview mit dem Sender Fox News nahe, besser auf seine Worte zu achten. Insbesondere Trumps Umgang mit dem Kurzmitteilungsdienst Twitter stellt aus Sicht Brennans ein Sicherheitsrisiko dar. "Spontaneität ist nicht etwas, das die nationalen Sicherheitsinteressen schützt."

Zur Sicherheit der USA könne Trump besser beitragen als durch Tweets, sagte Brennan. "In ein paar Tagen wird er der mächtigste Mensch der Welt sein, indem er an der Spitze der US-Regierung steht, und ich meine, er muss sich bewusst werden, dass seine Worte Folgen haben", forderte der scheidende CIA-Chef mehr Disziplin von Trump.

Dass sich dieser künftig zurückhalten wird, scheint allerdings unwahrscheinlich. Er habe das Twittern eigentlich zurückschrauben wollen, aber die Presse habe so unehrlich über ihn berichtet, dass er sich doch wieder mehr über den Kurznachrichtendienst äußere, sagte Trump.

Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern: "Wenn ich etwas öffentlich sage und wenn ich den Zeitungen etwas sage, und sie es nicht akkurat wiedergeben, ist das wirklich schlecht. Sie können dagegen nicht viel ausrichten." Wenn er dagegen twittere - und er sei dabei vorsichtig -, sei es sehr exakt und schlage sofort als Nachricht durch, kündigte Trump gegenüber der "Bild" und der Londoner "Times" an, den Kurznachrichtendienst auch als US-Präsident nutzen zu wollen.

"TheRealDonaldTrump" statt "POTUS"
Als dieser möchte er allerdings auf Twitter weiterhin als @TheRealDonaldTrump in Erscheinung treten. Er wolle lieber diesen Account anwachsen lassen statt wie sein Vorgänger unter dem offiziellen Account @POTUS ("President of the United States") zu twittern, sagte Trump, der die Zahl seiner Follower auf Twitter, Facebook und Instagram auf 46 Millionen beziffert.

Trump ist dafür berüchtigt, dass er unliebsame Kritiker mit harschen Tweets überzieht. Zuletzt hatte er die eigenen Geheimdienste beschuldigt, Informationen zu kompromittierenden Berichten gegen ihn in Umlauf gebracht zu haben, und ihnen sogar Nazi-Methoden vorgeworfen. Brennan nannte diese Äußerungen "ungeheuerlich".

CIA-Chef warnt vor zu viel Nähe zu Russland
Mit Blick auf Trumps betont zur Schau gestellte Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin warnte der scheidende CIA-Chef (Bild unten) zudem vor Gefahren, die von Russland ausgingen. Er glaube nicht, dass Trump "die russischen Fähigkeiten, Russlands Absichten und Handlungen voll erfasst", so Brennan.

Trump hatte mehrfach seine Wertschätzung für Putin geäußert und für engere Bindungen an Russland plädiert. Auf die Veröffentlichung eines US-Geheimdienstberichtes zu den russischen Hackerangriffen im Präsidentschaftswahlkampf hatte Trump Anfang Jänner Russland-Kritiker pauschal als "dumm" kritisiert. "Ein gutes Verhältnis zu Russland ist eine gute Sache", schrieb er dazu auf Twitter. "Nur 'dumme' Leute oder Idioten können glauben, dass das schlecht ist!"

Auch Brennans Kritik löste unverzüglich eine Twitter-Reaktion Trumps aus: "Oh wirklich, sie konnten es nicht schlechter machen - siehe Syrien (rote Linie), Krim, Ukraine und der Aufbau russischer Atomwaffen. Nicht gut! War das der Verbreiter der Fake News?", twitterte Trump in Andeutung einer direkte Rolle Brennans beim Bekanntwerden von Einzelheiten aus dem Bericht.

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