Situation eskalierte

Tochter misshandelt: Mann randalierte im Jugendamt

Österreich
26.04.2017 17:33

Ein 34 Jahre alter Mann hat am Dienstag auf dem Jugendamt in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus randaliert und sich so massiv gegen seine Festnahme gewehrt, dass zwei Polizisten verletzt wurden. Grund für den Termin des 34-Jährigen bei der Behörde war die geplante Abnahme seiner einjährigen Tochter, weil der zweifache Vater seine älteste Tochter schwer misshandelt hatte.

Da der gebürtige Somalier bereits als jähzornig bekannt war, hatte das Jugendamt zu dem Termin vorsorglich auch Polizisten "geladen". Trotzdem eskalierte die Situation: In Anwesenheit seiner kleinen Tochter und deren Mutter schleuderte der 34-Jährige den Computer-Bildschirm einer Sachbearbeiterin auf einen anderen Arbeitsplatz. Gegen seine Festnahme setzte er sich durch Schläge und Tritte zur Wehr.

Zwei Beamten wurden verletzt
Eine Beamtin erlitt nach Angaben von Polizeisprecher Harald Sörös Verletzungen an der Lendenwirbelsäule und an einem Knie, ihr Kollege musste wegen Schnittwunden an einer Hand verarztet werden. Den 34-Jährigen erwartet ob seines Gewaltausbruchs ein Verfahren wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Tochter wollte nicht mehr nach Hause
Ins Rollen gebracht wurde der Fall durch die ältere Tochter des 34-Jährigen. Das 11-jährige Mädchen war nach Angaben des Jugendamts am Dienstag mit all ihren persönlichen Sachen inklusiven Dokumenten in die Schule gekommen und hatte erklärt, nicht mehr nach Hause zurückzukehren, weil sie dort misshandelt würde.

Bei einer Untersuchung habe man blaue Flecken und Striemen auf dem Rücken des Mädchens festgestellt, sagte die Sprecherin des Jugendamts (MA11), Herta Staffa. Man sei mit ihr ins AKH gefahren, wo im Bereich einer Wachstumsfuge eine Fraktur festgestellt worden sei. Angaben des Kindes zufolge habe die Stiefmutter sie an den Händen festgehalten, während der Vater sie misshandelte. Das Mädchen wurde in einem Krisenzentrum untergebracht.

Jüngere Tocher bei Pflegeeltern untergebracht
Ob auch die jüngere, laut Herta Staffa noch nicht einjährige Tochter des 34-Jährigen misshandelt wurde, ist noch nicht geklärt. Die Kleine weise keine sichtbaren Verletzungen auf, eine genaue ärztliche Abklärung erfolge noch. Um sie nicht zu gefährden, wurde sie vorläufig bei Krisenpflegeeltern untergebracht.

Für Donnerstag wurden der Somalier und seine Frau neuerlich zu einem Gespräch geladen, bei dem mit Hilfe eines Dolmetschers die Hintergründe ihres Verhaltens eruiert werden sollen.

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