Souveräne Sache

Thiem siegt erneut! Davis-Cup-Team schlägt Rumänen

Sport
17.09.2017 16:09

Geschafft! Wenn auch mit mehr Mühe als erwartet, hat Dominic Thiem an Tag drei des Davis-Cups gegen Rumänien sein Gegenüber Nicolae Frunza mit 7:6 (7:2), 7:6 (7:3), 6:3 besiegt. Österreichs Davis-Cup-Team spielt damit auch 2018 in der Europa-Afrika-Zone I, der zweithöchsten Klasse. Die Rumänen spielen im Oktober gegen Israel noch gegen den Abstieg.

Mit über zweieinhalb Stunden Verspätung hatte am Schlusstag wegen Regens bzw. nötiger Platzaufbereitung das letztlich entscheidende Einzel im Länderkampf begonnen. Der nach starker Doppelleistung vom rumänischen Davis-Cup-Kapitän Andrej Pavel aufgebotene Frunza hielt erstaunlich gut mit Thiem mit, der allerdings von seiner Hochform auch einiges entfernt war. "Er hat gestern im Doppel schon sehr gut gespielt. Ich habe heute sicher nicht mein bestes Tennis gezeigt. Sobald bei mir ein bisserl Tempo fehlt, ein bisserl Aggressivität, können auch die sehr gut Tennis spielen", erklärte Thiem die Leistung. Deshalb sei es ein engeres Match geworden. "Aber das Ziel war, in drei Sätzen zu gewinnen - das habe ich erreicht, daher gibt es auch nicht so viel zu bekritteln."

Allein im ersten Satz kassierte Thiem nicht weniger als drei Breaks, nachdem er auch schon 2:0 bzw. 4:2 geführt hatte. Bei 6:5 servierte der Weltranglisten-611. Frunza gar auf die 1:0-Satzführung. Thiem gelang das Rebreak und dann ein souveränes Tiebreak. Nach 53 Minuten stand es auf dem tiefen Boden des Center Courts beim UTC Wels 7:2. Auch im zweiten Durchgang ließ Thiem einige Möglichkeiten zum Break aus, diesmal ging es ohne Gameverlust ins Tiebreak, das Thiem neuerlich mit 7:3 sicher gewann. Danach ging Thiem rasch mit 3:0 bzw. 4:1 in Führung und gewann Satz drei trotz eines neuerlichen Serviceverlusts zum 4:3 sicher 6:3.

Eine verhaltenere Spielweise wegen der tiefen Sandplatz-Bedingungen im Grundlinien-Bereich wollte Thiem nicht als Begründung heranziehen. "Ich muss sagen, dass der Platz echt gut war für die Jahreszeit und für die Witterungsbedingungen. Ich habe nicht daran gedacht: 'Hoffentlich verletze ich mich nicht.' Ich habe mich voll bewegt." Thiem war freilich erleichtert, dass das Wetter die Vollendung am Sonntag zuließ. "Keiner hätte große Lust gehabt, dass abgebrochen wird und wir morgen wieder zittern." Auch wenn er mit seiner Leistung nicht hundertprozentig zufrieden war, sah der zweifache French-Open-Halbfinalist doch viele Positiva. "Weil es für Österreich war, ist schon eine Zufriedenheit da. Für mich selbst natürlich nicht, die Matches muss ich gewinnen. Aber es waren wieder sehr schöne Tage, es hat Spaß gemacht."

Thiem wollte für die Zukunft nichts unmittelbar versprechen, dennoch fühlt er sich dem Bewerb durchaus verbunden. "Es ist ein mittelfristiges Ziel, wieder in die Weltgruppe zu kommen und auch große Davis-Cup-Partien auszutragen und zu spielen, auf jeden Fall. Da ist eine Bedingung, dass ich dabei bin und das werde ich auch machen", bekräftigte Thiem frühere Aussagen an diesem Wochenende. "Ich kann jetzt nicht versprechen, dass das gleich nächstes Jahr ist, aber irgendwann sicher. Nun gilt es die Auslosung für 2018 abzuwarten: "Ein Heimspiel wäre natürlich super. Wir haben in letzter Zeit eh nicht so viele gehabt." Thiem stellte in seiner persönlichen Davis-Cup-Bilanz nach seinem vierten Länderkampf auf 5:5 (Einzel: 4:3-Siege, Doppel: 1:2-Niederlagen).

Kapitän Stefan Koubek war jedenfalls erleichtert und verstand auch die leichten Schwierigkeiten Thiems: "Es ist schwer, sich durchzukonzentrieren. Aber am Ende des Tages hat er seine drei Sätze nach Hause gespielt und es ist alles gut. Im Tiebreak hat er immer einen Gang dazu geschalten", konstatierte der Kärntner, der im Anschluss noch einen 6:1-7:5-Sieg von Gerald Melzer im bereits bedeutungslosen finalen Einzel gegen Bogdan Borza sah.

"Natürlich freue ich mich. So viele Siege habe ich jetzt im Davis Cup noch nicht gefeiert. Mir hat es die ersten eineinhalb Sätze super viel Spaß gemacht und ich war echt froh, dass die Leute noch geblieben sind", freute sich Melzer. Mit zwei Einzelsiegen hat er seine DC-Bilanz auf drei Siege/fünf Niederlagen ausgebessert. Der 27-jährige Niederösterreicher hat nun vor, im Oktober voraussichtlich vier Sandplatz-Challenger zu spielen. Er kam übrigens auch deshalb zum Einsatz, weil Sebastian Ofner, der für einen 3:1-Zwischenstand vorgesehen gewesen wäre, wegen einer leichten Bauchmuskelzerrung nichts riskieren wollte.

ÖTV-Präsident Robert Groß, der als Oberösterreicher den Länderkampf in sein Heimat-Bundesland geholt hatte, war sehr zufrieden. "Wir haben drei Tage ein Super-Tennisfest gesehen. Ich bin sehr froh, dass wir durch Dominic den dritten Punkt gemacht haben." Zum Schauplatz, der am Sonntag wegen des Schlechtwetters doch für einige Ungewissheit gesorgt hatte, meinte Groß: "Vom Ambiente her war es eigentlich super: 3.500 Zuschauer und ein perfektes Stadion. Vom Platz her muss man sagen, dass es nicht ideal war aufgrund der Wetterverhältnisse." Der Funktionär hofft nun auf die Rückkehr in die Weltgruppe. "Wenn wir komplett spielen können, wenn die Doppelspieler fit sind, wenn Andreas Haider-Maurer und Jürgen Melzer fit werden, ist es kein zu großes Ziel, dass wir in die Weltgruppe aufsteigen wollen. Entscheidend ist, ob die Nummer 7 der Welt im Team spielen wird", sagte Groß.

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(Bild: KMM)



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