Eurofighter-Krimi

Strache zu U-Ausschuss: "Nichts zu befürchten"

Österreich
26.02.2017 17:30

Kriminell hohe Abrechnungen für Jet-Ersatzteile, dazu noch neues Beweismaterial: Die Chancen der Republik gegen die Hersteller des Eurofighters standen noch nie so gut. Trotzdem ist FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache weiter gegen einen U-Ausschuss. Über die Gründe dafür wird jetzt viel spekuliert - sogar an Straches Firmen-Vergangenheit mit einem Eurofighter-Lobbyisten wird erinnert.

"Nein, ich habe überhaupt nichts zu fürchten. Das ist doch alles absurd", wird Strache etwas emotional, als ihn die "Krone" am Sonntagnachmittag mit den neuesten Vorwürfen aus anderen Fraktionen konfrontiert.

FPÖ-Obmann hatte Firma mit Eurofighter-Lobbyisten
Laut diesen Informanten war der FPÖ-Chef vom Jahr 2000 bis 2004 als Prokurist und danach als einfacher Gesellschafter gemeinsam mit dem Eurofighter-Lobbyisten, Werbeagentur-Boss und Ex-FPÖ-Bundesgeschäftsführer Gernot Rumpold in der Firma "Care Partners" tätig.

Just in dieser Zeit (2. Juli 2002) fiel die Entscheidung der schwarz-blauen Bundesregierung für den Kauf der milliardenteuren Eurofighter. Und nach den neuesten Ermittlungsergebnissen der SOKO "Hermes" im Innenministerium und der Taskforce des Heeres könnten damals von der deutschen Eurofighter Jagdflugzeug GmbH bis zu acht Millionen Euro an Gernot Rumpold und seine "100%Communications"-Marketingagentur in Wien geflossen sein.

Sollten auch diese neuen Beweise und die Akten des Finanzministeriums zu all den im Eurofighter-Krimi involvierten Privatfirmen ungeschwärzt zu den Ausschuss-Sitzungen ins Parlament geliefert werden, hätte auch Strache ziemlich unangenehme Fragen zu beantworten.

Mit Werbeagentur-Chef Rumpold "gar nix am Hut"
"Unsere 'Care Partners'-Gesellschaft hat doch nie einen Umsatz gemacht. Deshalb war diese Sache dann schnell zu Ende", sieht Strache sämtliche Vorwürfe als "Strategie, um mir zu schaden". Er hätte "mit dem Rumpold gar nix am Hut" - der Ex-Werber lebt übrigens nach seinem Konkurs im Jahr 2014 noch immer auf Zypern.

Der FPÖ-Obmann bleibt in der Debatte um einen neuen U-Ausschuss jedenfalls weiter bei seiner Linie: "Das ist doch eine Frage des Zeitpunkts. Jetzt ist es zu früh, wir dürfen uns nicht lächerlich machen."

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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