Erstmaliger Fund

Sterne in Mega-Winden aus Schwarzem Loch entdeckt

Wissenschaft
28.03.2017 06:30

Mithilfe des Very Large Telescope (VLT) am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile konnten Forscher erstmals nachweisen, dass in gigantischen Winden aus Materie von Galaxien, die von einem supermassereichen Schwarzen Loch in ihrem Zentrum angetrieben werden, Sterne entstehen können. Für unser Verständnis von Galaxieneigenschaften und -entwicklung habe die Entdeckung weitreichende Folgen, heißt es.

Ein Astronomen-Team hatte mit dem VLT eine gerade stattfindende Kollision zwischen zwei Galaxien, die zusammen als IRAS F23128-5919 bezeichnet werden und rund 600 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt sind, näher unter die Lupe genommen. In überdimensionalen Winden aus Materie, die in der Nähe eines supermassereichen Schwarzen Lochs im Herzen der südlicheren Galaxie entstehen, fanden sie erstmals klare Hinweise dafür, dass in solchen Winden, Sterne geboren werden.

Die Forscher entdeckten in den Winden eine Population sehr junger Sterne, die vermutlich nur wenige Millionen Jahre alt sind. Eine erste vorläufige Analyse deute darauf hin, dass sie heißer und heller sind als Sterne, die in weniger extremen Umgebungen, wie der galaktischen Scheibe, entstehen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature".

"Astronomen gehen bereits seit einer Weile davon aus, dass die Bedingungen in diesen Winden für Sternentstehung geeignet sein könnten. Allerdings konnte es bisher niemand tatsächlich nachweisen, da solche Beobachtungen sehr schwierig sind", erläutert der Leiter des Forscherteams, Roberto Maiolino von der University of Cambridge. "Unsere Ergebnisse versetzen uns deshalb so in Aufregung, weil sie eindeutig zeigen, dass Sterne innerhalb dieser Winde entstehen."

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