"Normale Migräne"

Spital schickt Frau mit Gehirnblutung heim – tot

Österreich
26.11.2016 14:30

Familiendrama in Oberösterreich: Eine zweifache Mutter (36) aus Bad Zell ist an einer Gehirnblutung gestorben. Und das, obwohl die Mühlviertlerin zwölf Stunden zuvor in einem Linzer Spital untersucht worden war. Sie wurde aber mit der Diagnose, es handle sich um eine "normale Migräne", nach Hause geschickt.

Die Mühlviertler Familie steht unter Schock, der Vater und die beiden Kinder - elf und 15 Jahre alt - stehen vor den Trümmern ihrer bisher heilen Welt: Am 18. November suchte die 36-jährige Sabine W. das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz auf, weil sie starkes Kopfweh und ein taubes Gefühl in einem Bein hatte. Als sie ihr Ehemann Stefan Stunden später abholte, wurde er - so seine Aussage - selbst Zeuge, wie die behandelnde Ärztin zu seiner Frau sagte, sie habe eine "normale Migräne", deswegen sei keine Computertomographie für eine weiterführende Untersuchung nötig.

Stefan brachte seine Frau nach Hause, wo sie zunächst noch etwas aß, sich dann niederlegte. Zwei Stunden später stand sie wieder auf, ging auf die Toilette und brach am Rückweg bewusstlos zusammen.

Notarzt: "Lage sehr ernst"
"Der Notarzt hat schon gesagt, dass die Lage sehr ernst ist", sagt Ehemann Stefan W. Seine bewusstlose Frau wurde zwölf Stunden nach der Untersuchung bei den Barmherzigen Brüdern in die Linzer Landesnervenklinik eingeliefert. Sie dürfte zu diesem Zeitpunkt bereits hirntot gewesen sein. Am Sonntag, 20. November, wurden um 10.33 Uhr die lebenserhaltenden Maschinen endgültig abgeschaltet.

Witwer Stefan W. ist nach dem Schicksalsschlag fassungslos: "Ich hab' doch selbst gehört, wie die Ärztin gesagt hat, dass meine Frau nur eine Migräne hat. Die Mediziner in der Nervenklinik haben gesagt, sie hat eine Gehirnblutung gehabt, wegen der Carotis sei eine Ader gerissen. Was das genau heißt, weiß ich auch nicht."

Spital gibt keine Auskunft
Das Ordensspital der Barmherzigen Brüder antwortete auf die Recherche-Anfrage der "Krone", dass keine patientenbezogenen Auskünfte erteilt würden. Man habe noch keine interne Rücksprache halten können, das könne erst am Montag erfolgen, sagte eine Sprecherin. Man werde den Fall intern prüfen und mit den zuständigen Ärzten sprechen. "Ich möchte festhalten, dass wir sehr betroffen sind vom Tod der Frau", so die Sprecherin.

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