Propaganda-Video

So will der IS die Schlacht um Mossul darstellen

Ausland
24.11.2016 11:33

Es wirkt nur noch wie der verzweifelte Versuch, über die eigene massive Schwächung hinwegzutäuschen. Mit einem neuerlichen Propaganda-Video, das den IS im Kampf um dessen nordirakische Hochburg Mossul zeigt - wie gewohnt bildgewaltig und mit zahlreichen Kampfszenen gespickt -, versucht die Terrormiliz offenbar, sich trotz der herben Rückschläge stark und unbesiegbar zu präsentieren. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus: Kämpfer des IS sind in Mossul eingekesselt, schiitische Milizen haben laut eigenen Angaben auch die letzte Versorgungsroute zwischen der Großstadt und Syrien gekappt.

Männer mit Maschinengewehren, die ganze Magazine leer schießen, mit Panzerfäusten auf nicht zu erkennende Ziele feuern, Szenen eines blutigen Gefechts - auch im aktuellen Propaganda-Video fährt der IS sämtliche Geschütze auf, um sich stark und unbeugsam zu zeigen.

Durchhaltevermögen der Kämpfer und nach wie vor vorhandene Feuerkraft sollen die Botschaft des Clips sein - doch eines ist gewiss: Die Terrormiliz verliert an Boden, wird immer weiter zurückgedrängt.

Mossul als letzte IS-Bastion im Irak
So wurde zuletzt die für die Miliz lebenswichtige Verbindungsroute nach Syrien gekappt, über die der IS Nachschub und Kämpfer transportierte. Mitte Oktober hatte die irakische Armee, kurdische Peschmerga und andere Milizen eine Großoffensive begonnen, um Mossul aus der Gewalt des IS zu befreien. Die Millionenstadt ist die letzte Bastion der sunnitischen Extremisten im Irak.

Auch in der Stadt selbst verliert der IS an Boden und Bewegungsfreitheit. Das IS-Sprachrohr Amaq bestätigte im Internet Medienberichte, ein Luftangriff der US-geführten internationalen Koalition habe eine weitere Brücke über den Tigris zerstört. Der Fluss teilt Mossul in einen Ost- und einen Westteil. Mittlerweile sind damit vier von insgesamt fünf Brücken über den Tigris zerstört worden.

Gräuel-Videos und Hinrichtungen
Propaganda-Videos sind aber weiterhin ein beliebtes Mittel des IS. Erst vor wenigen Tagen hatte die Terrormiliz ein Video veröffentlicht, in dem die Enthauptung zweier koptischer Priester gezeigt wurde. Die Begründung für die Gräueltat: Bei den beiden Männern habe es sich um "Spione" gehandelt.

Ende Oktober wurde zudem seitens der UNO bekannt, dass Dschihadisten nahe Mossul 232 Menschen massakrierten, da sich diese geweigert hätten, sich als menschliche Schutzschilde missbrauchen zu lassen.

Mitte September hatte der IS mit Videos geschockt, die die Ermordung von Gefangenen anlässlich des Opferfestes zeigte. Schlächter töteten darin ihre Opfer wie Vieh und ließen sie gefesselt von der Decke baumeln.

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