Sicherheitsoffensive

So viele Islamisten wie noch nie in Haft!

Österreich
11.06.2017 08:18

Sicherheitsoffensive von Justizminister und Vizekanzler Wolfgang Brandstetter hinter Gittern: Weil mit 63 Terrorverdächtigen so viele Islamisten wie noch nie in Haft sind - die Zahl hat sich seit Beginn der Flüchtlingswelle fast verdreifacht -, wurde ein Krisenstab zur Deradikalisierung im Strafvollzug ins Leben gerufen.

Die Gefahr des islamistischen Extremismus ist auch in Österreich groß. Während zwischen 2002 und 2013 nur vier Verdächtige wegen der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung hinter Gittern saßen, gab es nur vier Jahre später mit Stichtag 1. Juni schon 63 verurteilte Dschihadisten bzw. U-Häftlinge - ein unglaublicher Anstieg von 1500 Prozent. Unter ihnen sind aktuell drei Frauen und elf junge Erwachsene bzw. Teenager im Alter von erst 15 bis 21 Jahren.

Mit Beginn der Flüchtlingswelle Zahl verdreifacht
Anfang des Jahres waren es übrigens noch um zwei mehr. Die nüchterne Statistik belegt eindeutig: Noch nie waren so viele Islamisten in heimischen Gefängnissen. Was noch auffällt: Mit Beginn der Flüchtlingswelle 2015 hat sich die Zahl der Terrorverdächtigen in Österreich fast verdreifacht. Ein Zusammenhang mit der zu Anfang völlig unkontrollierten Massenbewegung bzw. dass sich offenbar radikale Gotteskrieger unter die eigentlichen Kriegsflüchtlinge gemischt haben, liegt also auf der Hand.

Um dem steigenden Extremismus auch hinter Gittern den Kampf anzusagen, hat Justizminister Brandstetter als Gegenstrategie früh eine sogenannte Taskforce mit dem Ziel der Prävention und Deradikalisierung eingesetzt.

"Keine dschihadistischen Parallelgesellschaften"
"In Österreich hat man durch das schnelle Eingreifen die Kontrolle über die Gefängnisse behalten und der Bildung von dschihadistischen Parallelgesellschaften, wie beispielsweise in Frankreich, eine klare Absage erteilt", so der Vizekanzler im "Krone"-Gespräch. Zudem soll es bis Ende des Jahres mehr Mittel für die islamische Seelsorge in den Zellen geben.

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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