Angelobungs-Show

So erlebten die Österreicher den Trump-Rummel

Österreich
20.01.2017 18:32

Jubel und lautstarker Protest: Der Rummel um die Angelobung des neuen US-Präsidenten Donald Trump scheint grenzenlos. Mittendrin waren auch viele Österreicher. Die "Krone" hörte sich bei rot-weiß-roten Zaungästen und Anti-Trump-Aktivisten in Washington um. Im Gespräch schilderten FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Norbert Hofer ihre aktuellen Treffen mit Kongressabgeordneten am Rande der Inauguration.

"Das ist definitiv eine historische Angelobung, das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen", erzählte Maxi Ortner beim "Krone"-Lokalaugenschein in Washington und ergänzte im selben Atemzug: "Auch wenn ich Trump sicher nicht gewählt hätte." Der sympathische Kärntner lebt seit Mai letzten Jahres in der US-Hauptstadt und absolviert gerade sein Master-Studium im Fach Internationale Beziehungen.

Der 24-Jährige war nur einer von Dutzenden Landsleuten, die am Freitagmorgen Ortszeit Richtung Kongress strömten, um einen guten Platz für die mittags beginnende Zeremonie zu ergattern. Schließlich leben derzeit rund 30.000 Pass-Österreicher in den Vereinigten Staaten, ein Großteil davon an der Ostküste bzw. in Washington. Aber auch viele heimische Touristen wollten sich die Show nicht entgehen lassen. Tickets für die Tribüne direkt beim Kongress hatten aber die wenigsten ergattert. Als einziger offizieller Vertreter der Alpenrepublik war der österreichische Botschafter Wolfgang A. Waldner geladen - zuvor hatte er noch im "Krone"-Interview über den neuen Präsidenten Trump gesprochen.

FPÖ bei Dinner und Ball mit US-Kongressabgeordneten
Doch auch eine hochkarätig besetzte FPÖ-Delegation war mittendrin statt nur dabei. Freilich war die Angelobung nicht der primäre Reisegrund, wie Strache beim Gespräch mit der "Krone" in Washington betont. Schließlich gebe es schon seit geraumer Zeit gute Kontakte zu Kongressabgeordneten und Senatoren. Nach Obamas Ausscheiden aus dem Amt und der Trump-Wahl könne und wolle man diese ausbauen. Schließlich seien gute außenpolitische Beziehungen zwischen den beiden Ländern wichtig.

So stand ein Abendessen unter anderem mit der ultrakonservativen Tea-Party-Frontfrau Michele Bachmann und dem Abgeordneten Ted Yoho auf dem Programm. Der gelernte Tierarzt vertritt den Bundesstaat Florida im Repräsentantenhaus und ist Mitglied der Waffenlobby-Gruppe National Rifle Association (NRA). Auch ein Ball wurde besucht.

Dolmetscherin aus Wien bei Protestmarsch dabei
Das alles wirkt auf Ulrike Wiesner wohl wie ein rotes Tuch. Die gebürtige Wienerin lebt seit 1976 in den USA. Zunächst arbeitete sie für die Weltbank, jetzt ist sie als selbstständige Dolmetscherin tätig - und ehrenamtlich Direktorin der American-Austrian Cultural Society. Der Angelobung von Trump blieb sie aus Protest fern.

Dafür bereitete sich die Hillary-Clinton-Anhängerin auf den samstägigen "Marsch auf Washington" vor. Dabei wollen Hunderttausende Frauen ihren Unmut über die sexistischen Äußerungen von "The Donald"  lautstark zum Ausdruck bringen.

Gregor Brandl, Kronen Zeitung

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