NGOs schlagen Alarm

Schock-Szenen am Balkan: Organe als Zahlungsmittel

Ausland
30.01.2017 05:55

Erschütternde Berichte von Hilfsorganisationen aus der Balkanregion sorgen derzeit europaweit für Wirbel und Entsetzen: Verheerende Unterbringungen, Misshandlungen und Ausbeutung von Flüchtlingen durch Grenzbeamte, sexuelle Ausbeutung von Kindern als Zahlungsmittel - und Schlepperbanden als Organhändler.

Schnee, Minusgrade, eisiger Wind, Ruinenbaracken - Hunderte gestrandete Flüchtlinge durchleben in Serbiens Hauptstadt Belgrad gerade die Hölle. Ihre tägliche Hauptaufgabe: Holz sammeln, um an Feuerstellen dem Kältetod zu entgehen. "Die Flüchtlingssituation in Serbien ist erschreckend. Die meisten hier sind in Kroatien oder Ungarn erwischt und zurückgeschickt worden", so Gordan Paunovic vom Belgrader Hilfszentrum Info Park.

"Viele berichten von Diebstählen und Misshandlungen durch Grenzbeamte. Eine Gruppe musste sich in Ungarn eine Stunde in den Schnee setzen, während man sie mit Schneebällen beworfen und mit kaltem Wasser überschüttet hat."

"Nieren an Bande im Libanon verkauft"
Doch bei Weitem nicht die erschreckendste Geschichte, die NGO-Mitarbeiter hören. Laut Jelena Hrnjak von der serbischen Organisation Atina ein besonders alarmierender Trend in Sachen Schlepperei: Organe als Zahlungsmittel! "Wir betreuen derzeit zwei junge Flüchtlinge, die jeweils ihre Nieren an eine Bande im Libanon verkauft haben, um die Schlepperdienste zu bezahlen."

Nicht weniger schockierend: Laut der Sozialarbeiterin seien mittlerweile auch Kinder ein gängiges Zahlungsmittel. "Burschen wurden sexuell missbraucht, dabei gefilmt und fotografiert. Um damit dann auf einschlägigen Internetseiten Geld zu machen …"

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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