Nach Sieg in Aleppo

Russland zieht erste Truppen aus Syrien ab

Ausland
06.01.2017 11:36

Nach der Eroberung der Großstadt Aleppo durch die syrische Armee hat das russische Militär mit einer Reduzierung seiner Truppen in dem Bürgerkriegsland begonnen. Zunächst sollen der Flugzeugträger "Admiral Kusnezow", der Raketenkreuzer "Peter der Große" sowie mehrere Begleitschiffe die Region verlassen, wie das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag mitteilte.

"Nach einer Entscheidung von Oberbefehlshaber Wladimir Putin beginnt das Verteidigungsministerium damit, seine eingesetzten Truppen in Syrien zu reduzieren", sagte General Waleri Gerassimow der Agentur Interfax zufolge. Unklar ist noch, wie groß die Truppenreduzierung insgesamt ausfällt.

Der Schritt kommt nicht überraschend: Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte Präsident Putin bereits Ende Dezember vorgeschlagen, dass angesichts der jüngsten Waffenruhe in Syrien erste Truppen abgezogen werden könnten. Die russische Armee unterstützt die syrischen Streitkräfte seit 2015 vor allem mit Luftangriffen. Die "Admiral Kusnezow", Russlands einziger Flugzeugträger, wurde erst im November zur Unterstützung ins Mittelmeer verlegt.

Die Aufgaben der Marine-Verbände seien erfüllt, sagte der russische Generaloberst Andrej Kartapolow. Die Kriegsschiffe hätten eng mit der russischen Luftwaffe in Syrien zusammengearbeitet. Die Schiffe sollen innerhalb der kommenden zehn Tage über das Mittelmeer den Hafen von Seweromorsk bei Murmansk im Norden Russlands ansteuern.

"Mission accomplished" in Aleppo
Russland ist neben dem Iran der wichtigste Verbündete des syrischen Machthabers Bashar al-Assad. Mit russischer Unterstützung gelang es der syrischen Armee Ende des Vorjahres, die strategisch wichtige Stadt Aleppo im Norden des Landes nach langen Kämpfen komplett unter Kontrolle zu bringen. Für Assad und seine Anhänger war das einer der wichtigsten Erfolge seit Ausbruch des Konflikts im März 2011.

Seit einer Woche gilt in Syrien eine landesweite Waffenruhe, die von Russland und der Türkei vermittelt worden war. Allerdings kommt es laut Angaben von Aktivisten in einigen Gebieten immer wieder zu Gewalt. Syriens Luftwaffe flog in den vergangenen Tagen unter anderem Angriffe auf das von Rebellen gehaltene Tal Wadi Barada. Von hier aus werden Millionen Menschen in der Hauptstadt Damaskus mit Wasser versorgt.

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