Schüsse abgefeuert

Randale in US-Stadt Milwaukee: 14 Festnahmen

Ausland
16.08.2016 13:04

Nachdem ein Streifenpolizist am Samstagnachmittag in Milwaukee einen 23-jährigen Afroamerikaner erschossen hat, kommt die Stadt im US-Bundesstaat Wisconsin nicht zur Ruhe. Bei den tagelangen Krawallen sind auch Schüsse gefallen. Mehrere Polizisten wurden verletzt, Geschäfte in Brand gesetzt. Insgesamt kam es zu 14 Festnahmen. Der Gouverneur von Wisconsin hat die Nationalgarde zur Hilfe gerufen.

Den Krawallen vorausgegangen war ein Einsatz, bei dem zwei Polizisten einen Wagen mit zwei Verdächtigen gestoppt hatten. Die Verdächtigen seien zu Fuß geflohen, teilte die Polizei mit. "Bei der Verfolgung zu Fuß hat ein Beamter auf einen mit einer halb automatischen Handfeuerwaffe bewaffneten Verdächtigen geschossen", hieß es weiter. Der Mann sei noch vor Ort seinen Verletzungen erlegen. Bei ihm handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen 23-Jährigen mit einem "langen Vorstrafenregister". Die von ihm genutzte Waffe sei bei einem Einbruch im März zusammen mit rund 500 Schuss Munition gestohlen worden.

Erste Krawalle Samstagnacht
Etwa 200 wütende Demonstranten versammelten sich daraufhin in der Nacht auf Sonntag, manche von ihnen bewarfen Polizisten mit Steinen. Als die Polizei versuchte, die Menge aufzulösen, wurden Schüsse abgegeben. Die Schützen waren jedoch keine Polizisten, sondern Teil der wütenden Menge, wie die Polizei bekannt gab. Sie sollen in die Luft geschossen haben.

Die Folgen der Krawalle:

Ein Polizist wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem er von einem Ziegelstein getroffen worden war. Die Randalierer setzten laut Angaben der Polizei auch eine Tankstelle in Brand. Die Feuerwehr könne den Brand "nicht löschen, weil Schüsse abgegeben werden", teilte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Eine Menschenmenge habe außerdem bei zwei Mannschaftswagen der Polizei die Scheiben zerstört und einen weiteren Polizeiwagen angezündet.

Nationalgarde zur Hilfe gerufen
Nach den Krawallen hat der Gouverneur von Wisconsin die Unterstützung der Nationalgarde angefordert. Die 125 Nationalgardisten sollten aber nur zum Einsatz kommen, wenn die Polizeiführung vor Ort dies für nötig erachte, sagte Bürgermeister Tom Barrett am Sonntag in Milwaukee.

Die Lage in seiner Stadt am Tag nach den Unruhen beschrieb er als "sehr unbeständig". Den Befehl zur Mobilisierung der Nationalgarde, einer uniformierten paramilitärischen Einheit, hatte Gouverneur Scott Walker erteilt. Die Gardisten hielten sich bereit, die Polizeikräfte in der Großstadt zu unterstützen.

Erneut Schüsse bei Krawallen
In der Nacht auf Montag kam es dann erneut zu Krawallen. Polizisten in Schutzausrüstung wurden am späten Sonntagabend attackiert, als sie versuchten, Kundgebungen im Viertel Sherman Park aufzulösen. Ein Beamter wurde verletzt, als Angreifer einen Ziegelstein durch das Fenster seines Streifenwagens warfen, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Einer seiner Kollegen wurde demnach von einem Projektil am Helm getroffen.

Laut Angaben von Bürgermeister Barrett mussten insgesamt vier Beamte im Krankenhaus behandelt werden. Ein 16-jähriges Mädchen sei von einer Kugel, offenbar einem Querschläger, getroffen worden, ihre Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich. Bei den Krawallen wurde ein Einsatzfahrzeug der Polizei beschädigt. Mehrere Angreifer wurden festgenommen.

Ausgangssperre für Teenager
Für Teenager wurde am Montag eine Ausgangssperre nach 22 Uhr Ortszeit verhängt. Bürgermeister Barrett sagte, so solle der Gewalt auf den Straßen Einhalt geboten werden. Trotz in Brand gesteckter Mülltonnen und Steinwürfen habe die Gewalt aber insgesamt abgenommen, sagte Polizeichef Edward Flynn. Insgesamt seien sieben Polizisten verletzt worden.

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