"Hoch qualifiziert"

Postenschacher-Alarm: Landes-Job für Hofer-Bruder

Österreich
12.08.2016 16:43

Dass es in der Arbeitswelt durchaus hilfreich sein kann, Beziehungen zu einflussreichen Personen zu haben, um einen gewünschten Job zu ergattern, ist weitgehend bekannt - und ebenso umstritten. Im Burgenland hat nun die FPÖ mit einer solchen Postenvergabe für Aufregung gesorgt: So ergatterte ausgerechnet der Bruder des blauen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer einen Job beim Land.

Wie das Nachrichtenmagazin "News" berichtet, dürfen sich Hofers Bruder sowie ein Freund des burgenländischen FPÖ-Chefs Johann Tschürtz über eine Stelle im Sicherheitsreferat des Landes freuen. Diese Art der Jobvergabe schmeckt der ÖVP jedoch gar nicht: "Die FPÖ hat ihre früheren Prinzipien längst über Bord geworfen", meinte dazu Landesgeschäftsführer Christoph Wolf in einer Aussendung. "Freiheitliche Politik im Burgenland macht sich nur durch Postenschacher, Umfallen und Trittbrettfahren bemerkbar", so Wolf.

"Natürlich Vertrauenspersonen ins Referat geholt"
Tschürtz sagte am Freitag, dass man sich für das neue Hauptreferat Sicherheit "natürlich" Vertrauenspersonen gesucht habe. Sicherheit habe "höchste Priorität" und sei eine "Vertrauensaufgabe": "Ich glaube, das versteht jeder Burgenländer, dass man sich in diesem wichtigen Referat auch natürlich Vertrauenspersonen ins Referat holt."

Darauf angesprochen, ob das bedeute, dass es keine Ausschreibungen gegeben habe und man direkt an die beiden Personen herangetreten sei, sagte der Landeshauptmannstellvertreter, dass sich die beiden bereits vor einem Jahr beworben hätten und "wirklich hoch qualifiziert" seien. Außerdem seien sie Sachbearbeiter mit einem Gehalt von 1700 Euro brutto und in keiner Führungsposition.

"Das heißt, in Wahrheit muss man doch darauf achten, Persönlichkeiten zu finden, auf die man sich verlassen kann - überhaupt mit dem Gehalt. Ich werde mir nicht in das eigene Referat irgendjemanden holen, den ich gar nicht kenne", sagte Tschürtz.

"Kirche im Dorf lassen"
FPÖ-Klubobmann Geza Molnar wollte "die Kirche im Dorf lassen". Hier gehe es nur um Sachbearbeiter und nicht um "irgendwelche Geschäftsführer von Landesbeteiligungen, Bezirkshauptmänner, Landespolizeidirektoren, Rechnungshofdirektoren".

Die beiden Sachbearbeiter im Sicherheitsreferat sind für ein Jahr befristet angestellt. Ausschreibungen für leitende Funktionen seien für Tschürtz weiterhin wichtig.

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