Bub (17) verprügelt

Polizist nahm Notruf nicht ernst – 6000 € Strafe

Ausland
16.02.2017 12:49

Weil er bei einer Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen keine Streife geschickt hatte, ist ein Notrufpolizist jetzt in Deutschland zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt worden. Der 53-Jährige gab am Donnerstag vor dem Amtsgericht Augsburg zu, den Jugendlichen bei dessen Notruf nicht ernst genommen zu haben.

Der 17-Jährige hatte im März 2016 die Notrufnummer 110 gewählt, als er an einem Skaterplatz in einem Vorort von Augsburg zusammen mit einem Freund in eine Auseinandersetzung mit anderen Jugendlichen verwickelt wurde. Der 53-jährige Polizist nahm in der Einsatzzentrale des Augsburger Polizeipräsidiums den Anruf entgegen. Statt eine Streife zu schicken, riet er ihm, den Streit friedlich zu regeln oder zu Fuß zum nächsten Polizeirevier zu gehen.

Urteil: Vorsätzliche Körperverletzung im Amt
Der 17-Jährige wurde jedoch zusammengeschlagen und erlitt etliche Verletzungen, nachdem ihn der Polizist abgewimmelt hatte. Richterin Ute Bernhard verurteilte den Beamten daher wegen vorsätzlicher Körperverletzung im Amt. Er hätte einen Einsatz in die Wege leiten müssen und einen Wagen zu den Jugendlichen schicken müssen, betonte sie. Der 53-jährige Polizist hatte vor Gericht erklärt, dass er den Notruf völlig falsch eingeschätzt habe, weil der junge Mann so entspannt geklungen habe.

Polizist zahlt Jugendlichem 500 Euro Schmerzensgeld
Mit dem verprügelten Jugendlichen hat der Polizist laut deutschen Medienberichten mittlerweile ein Schmerzensgeld von 500 Euro vereinbart und sich entschuldigt. Gegen die eigentlichen Schläger laufen derzeit noch weitere Strafverfahren.

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