Picasso, Klimt & Co.

Fingierter Deal: Kunstfälscher in Falle getappt

Österreich
07.11.2016 11:54

Sie sind bei Kunstsammlern heiß begehrt und erzielen Millionenbeträge: Gemälde von namhaften Künstlern wie Pablo Picasso, Marc Chagall oder Claude Monet. Diesen Umstand hat sich eine Gruppe von Kunstfälschern aus Österreich und Slowenien zunutze gemacht. Sie fälschten Werke der berühmten Maler und wollten die Bilder für mehrere Millionen Euro Kunstbegeisterten anbieten. In einer groß angelegten Polizeiaktion konnte der Bande nun am Flughafen Wien-Schwechat das Handwerk gelegt werden.

Ein Hinweis, dass gefälschte Gemälde des Malers Pablo Picasso zum Verkauf in einem Hotel am Flughafen Wien angeboten werden, hatte den Fall Anfang des Jahres ins Rollen gebracht. Kurz darauf tauchte dann auch ein Verkaufskatalog mit Gemälden Picassos samt Preisliste - Gesamtbetrag: 72 Millionen Euro - auf. Die darin enthaltenen Bilder sollten in Österreich angeboten werden.

Scheingeschäft in Flughafenhotel
Die Ermittler entschieden sich daraufhin, ein Scheingeschäft mit den Tätern einzugehen, um ihnen so das Handwerk legen zu können. Fünf der gefälschten Picasso-Gemälde sollten daraufhin in einem Hotel am Wiener Flughafen um rund zehn Millionen Euro den Besitzer wechseln.

Beamte der Cobra legten sich in besagter Unterkunft auf die Lauer - und der Plan der Ermittler ging auf: Fünf Tatverdächtige aus Österreich und Slowenien im Alter zwischen 46 und 64 Jahren konnten vor Ort festgenommen werden.

Zahlreiche weitere Kunstfälschungen entdeckt
Besonders dreist: Bei ihren Einvernahmen gaben sich die mutmaßlichen Täter gänzlich unwissend, dass es sich bei den angebotenen Gemälden um Fälschungen handelt. Zudem bestritten sie jegliche Betrugsabsicht. Sie wurden zunächst in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert, Untersuchungshaft wurde verhängt.

Doch damit nicht genug: Bei darauffolgenden Hausdurchsuchungen in ganz Österreich konnten von den Ermittlern 14 weitere gefälschte Kunstwerke von Picasso und dem Künstler Emil Nolde sowie die dazugehörigen Unterlagen sichergestellt werden. Die Gemälde selbst waren überaus gut gefälscht, so das Bundeskriminalamt am Montag. "Alle Gemälde weisen Signaturen und auf der Rückseite Stempel zum Teil bekannter Galerien sowie Echtheitsbestätigungen von Picassos Sohn Claude Ruiz-Picasso auf", hieß es.

Verdächtige auf freiem Fuß angezeigt
Im Haus eines der Tatverdächtigen - eines 64-jährigen Slowenen - in dessen Heimat konnte die Polizei weitere gefälschte Exponate von bekannten Künstlern finden. Es handelte sich insgesamt um 66 Fälschungen von Werken von 40 zum Teil weltbekannten Künstlern wie Gustav Klimt, Claude Monet oder Wassily Kandinsky. Mittlerweile wurden die fünf Verdächtigen aus der U-Haft entlassen und auf freiem Fuß angezeigt.

"Dieser Fall ist ein Paradebeispiel für die nationale und internationale Zusammenarbeit der Polizei- und Justizbehörden", zeigt sich das Bundeskriminalamt erfreut über den Ermittlungserfolg.

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