Brisante Anklage

Polizei-Hundeführer wegen Kinderpornos vor Gericht

Österreich
13.08.2016 13:58

Schwerer Diebstahl, Amtsmissbrauch, Suchtgifthandel und auch noch pornografische Darstellung Minderjähriger - wegen all dieser Delikte muss sich am 3. Oktober ein 41-Jähriger in Innsbruck vor Gericht verantworten. Brisant: Bei dem Mann handelt sich nicht nur um einen mittlerweile suspendierten Polizei-Hundeführer, sondern auch um ein Parteimitglied der FPÖ.

Im vergangenen November ermittelte die Tiroler Polizei wegen Suchtgiftgeschäften bei einem Security-Unternehmen. Der 43-jährige Chef der Firma, der früher als Polizist gearbeitet hat, wurde daraufhin wegen Drogenhandels angeklagt. Anfang August startete der Prozess gegen den Mann, der am 26. September weiter verhandelt wird.

In den Fall ist auch ein 41-jähriger Hundeführer der Polizei verwickelt. Robert B., der mittlerweile suspendiert wurde, soll Drogenfunde an den Security-Chef verkauft haben. Eine Mitangeklagte im Prozess gegen den 43-Jährigen sagte aus, dass sie zumindest einmal von dem Hundeführer Haschisch bekommen habe.

"1300 Gramm Cannabis nicht gemeldet"
Wie Staatsanwalt Florian Oberhofer am Samstag gegenüber krone.at mitteilte, wird dem suspendierten Polizisten nun am 3. Oktober der Prozess gemacht. "Ihm wird vorgeworfen, als Polizei-Hundeführer insgesamt knapp 1300 Gramm Cannabis, die er bei zwei Einsätzen im Sommer 2015 mit seinem Spürhund in Drogenverstecken in Innsbruck gefunden hat, nicht gemeldet und abgegeben zu haben. Stattdessen hat der Angeklagte das Suchtgift nach den Ermittlungen für sich behalten und großteils an einen Bekannten (den Ex-Polizisten) weiterverkauft", so Staatsanwalt Hansjörg Mayr gegenüber der Tiroler Tageszeitung.

Kinderpornos entdeckt
Doch es geht in dem Fall nicht nur um Drogen: So bestehe laut Oberhofer der Verdacht, dass der 41-Jährige Dateien mit kinderpornografischem Inhalt besessen und im Internet auf solche Darstellungen zugegriffen habe.

"Hoppala, ein heftiger Einzelfall"
Bei einer Verurteilung des Hundeführers könnte der Fall auch für die FPÖ heikel werden: So handelt es sich bei dem Angeklagten um einen freiheitlichen Politiker, der 2009 für die Europawahl und später für den Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde kandidierte.

Karl Öllinger, Nationalratsabgeordneter der Grünen, zeigte sich in Anbetracht der Anklage des blauen Politikers auf seiner Facebook-Seite bereits süffisant: "Hoppala, ein heftiger Einzelfall!"

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