472 € mehr mit Umzug

OÖ kürzt Geld: Noch mehr Flüchtlinge für Wien

Österreich
10.06.2016 17:10

Oberösterreichs Politiker rechnen mit einer größeren Übersiedelungswelle ab dem 1. Juli: Da kürzt nämlich die schwarz-blaue Landesregierung allen Asylberechtigten den Mindestsicherungsbetrag von 914 Euro auf 365 Euro im Monat, während die Stadt Wien auch weiterhin allen Flüchtlingen 837,76 Euro im Monat ausbezahlt.

"Von den 2000 in Linz lebenden Flüchtlingen werden am 1. Juli sicher 90 Prozent nach Wien ziehen", meint ein Politiker der oberösterreichischen Landeshauptstadt gegenüber der "Krone". Und hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, dass "einige Tausend Asylberechtigte nach Wien ziehen werden".

Was nicht verwundert: Denn Wiens rot-grüne Stadtregierung bleibt dabei, an alle Asylberechtigten 837,76 Euro im Monat auszuzahlen. Das heißt: Ab Juli erhält ein Flüchtling in Wien um 472,76 Euro mehr als in Oberösterreich.

Wie viele zusätzliche Asylberechtigte nun nach Wien ziehen werden, will im Büro von Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) niemand schätzen: "Verfassungsrechtlich ist ohnehin noch nicht das letzte Wort gesprochen. Wien wird sich jedenfalls nicht vor seiner Verantwortung drücken."

Bereits jetzt 22.000 Asylberechtigte und Asylwerber in Wien
Zur Info: Bereits jetzt sind in Wien 22.000 Asylberechtigte und Asylwerber. Alarmierend: Laut Daten des Innenministeriums wurden - wir berichteten - 6503 von ihnen im Vorjahr in der Bundeshauptstadt straffällig, also fast jeder dritte. Und die Zahl krimineller junger Asylwerber (bis 20 Jahre) stieg um 72 Prozent. Sogar sieben Flüchtlingskinder unter neun Jahren wurden straffällig.

Eine Übersicht, wie viele Flüchtlinge wo leben, fehlt aber ohnehin bundesweit: Es gibt keine Registrierung im Meldewesen. Nur eines ist sicher: Das Ausmaß des Zuzugs wird sich am Anstieg der Mindestsicherungskosten zeigen. 2013 hatte die Stadt Wien noch 430,5 Millionen Euro dafür ausgegeben, 2015 waren es bereits satte 544 Millionen - ein Plus von 26,3 Prozent.

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