"Krone"-Interview

Onisiwo: “EM-Misserfolg macht ÖFB-Team stärker!”

Sport
24.12.2016 07:35

Es war ein aufregendes Jahr für den 24-jährigen Karim Onisiwo. Neben seinen zwei Bundesliga-Treffern für Mainz und seinem Debüt in der Europa League war vor allem die Geburt seines Sohnes Leroy-Zayn das absolute Highlight. Mit sportkrone.at spricht der Tempo-Dribbler über seinen aktiven Jungspund, die Krise im ÖFB-Team und vieles mehr …

sportkrone.at:Karim, es ist wohl nicht übertrieben, wenn ich sage, 2016 war dein Jahr. Warum läuft es bei dir derzeit einfach so rund? Gibt es ein Erfolgsrezept?
Karim Onisiwo: Nicht wirklich. Nach meiner Verletzung am Anfang hat es ein wenig gedauert bis ich in die Mannschaft hineingefunden habe. Es war schwierig. Jetzt ist es ganz anders, ich bin perfekt mit der Mannschaft eingespielt und bekomme meine Spielzeiten.

Beim 4:2-Erfolg gegen Freiburg Mitte November hast du dein zweites Bundesliga-Tor für Mainz erzielt. Das erste gelang dir in der Vorsaison gegen Stuttgart. Was war das für ein Gefühl, in einer der besten Ligen nun auch mit Treffern angeschrieben zu haben?
Es war ein sehr schönes Gefühl, gleich in meinem zweiten Spiel von Anfang an zu treffen. Außerdem war es noch extrem wichtig, da es gerade um die Qualifikation für die Europa League ging. Was wir dann letztendlich auch geschafft haben.

Dem Treffer stehen in der heurigen Saison auch bereits drei gelbe Karten gegenüber. Zeigt, dass du dir auch in der Defensive für nichts zu schade bist …
Auch in der Defensive habe ich - wie alle anderen - meine Aufgaben zu erfüllen. Da kann es schon passieren, dass man zu ungestüm in einen Zweikampf geht und einen Gegner blöd trifft.

Außerdem durftest du heuer zum zweiten Mal Teamluft schnuppern. Mit schwungvollen Vorstößen über die Seite warst du einer der wenigen Lichtblicke beim Test gegen die Slowakei (0:0). Was fehlt dem ÖFB-Team derzeit, um wieder zur alten Stärke zurückzufinden?
Nach der EM hat sich sehr viel verändert. Trotz des Misserfolgs ist die Mannschaft gestärkt aus dem ganzen Abenteuer hinausgegangen. Diese Erfahrung, die das Team dort sammeln konnte, wird uns noch besser machen. Wichtig ist, dass jeder bei seinem Verein seine Leistung bringt. Dann werden wir auch wieder erfolgreiche Ergebnisse einfahren, da bin ich mir sicher.

Teamchef Marcel Koller musste vor allem beim Thema David Alaba, der ja ein guter Freund von dir ist, viel Kritik einstecken. Viele wollen den Bayern-Star an der linken Abwehrseite und nicht auf der defensiven Mittelfeldposition sehen. Wie hast du das Ganze mitbekommen?
David hat bei den Bayern und auch im Nationalteam schon öfters bewiesen, dass er diese Position spielen kann. Er hat gute Leistungen abgerufen. Wir lassen uns aber von dieser Diskussion nicht aus der Ruhe bringen.

"Komm, hau ab. Das erlebst du nur einmal im Jahr" - das waren die Worte deines Coaches Martin Schmidt als du ihn von der bevorstehenden Geburt deines Sohnes vor dem Heimspiel gegen Ingolstadt erzählt hast. Was ging dir im Kreissaal durch den Kopf?
Ein spezieller Moment! Ich hab' nicht erwartet, dass er mir vom Match freigibt und mich ganz normal aufs Spiel vorbereitet, aber natürlich an meine Frau gedacht und daran, dass das Kind kommt. Im Kreißsaal war das Handy übrigens auch dabei - ich habe immer mal wieder via Livescore geschaut, wie es steht.

Für euch ist es das erste Weihnachten zu dritt - wie liegt dir denn die Papa-Rolle?
Sehr, sehr gut. Der Kleine wächst und wächst. Und schreit auch ein wenig. Dennoch hab' ich ruhige Nächte. Meist übernimmt das dann meine Frau.

Bei Männern werden oft die Windelwechsel-Künste genauer unter die Lupe genommen - wenn du dir eine Schulnote geben müsstest, wie souverän bist du schon?
(lacht) Windelwechsel? Eine Zwei. Oft drücke ich mich aber davor. Fußballspielen kann ich auf jeden Fall besser.

Dein Abschied vom SV Mattersburg vor rund einem Jahr schlug hohe Wellen - gibt es noch Kontakt zu Ex-Teamkameraden aus dem Burgenland?
Nein, eigentlich nur noch zu Michael Perlak.

Traust du ihnen den Klassenerhalt zu?
Ja, natürlich. Die Qualität in der Mannschaft ist vorhanden. Wenn du mal in die unteren Tabellenregionen gerätst, wird’s ganz ganz schwer. Aber ich denke, sie werden es schaffen …

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(Bild: KMM)



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