Fleisch analysiert

“Ötzis” letzter Imbiss war wohl Südtiroler Speck

Wissenschaft
19.01.2017 15:08

Icemen "Ötzi", der vor 5300 Jahren am Tisenjoch an der Grenze zu Österreich ermordet wurde, aß als letzte Mahlzeit Steinbockfleisch, obwohl sein Bogen unfertig und zum Jagen unbrauchbar war. Das Fleisch war wohl nicht frisch, sondern laut neuesten Forschungsergebnissen quasi steinzeitlicher Speck aus dem heutigen Südtirol, erklärte der Mumienspezialist Albert Zink bei einem Vortrag in Wien.

Mit Kollegen habe er die Nanostruktur des Steinbockfleisches aus dem Magen der Gletschermumie untersucht und mit jener von unterschiedlich zubereitetem Fleisch verglichen, so Zink, der am Institut für Mumien und den Iceman der Europäischen Akademie (EURAC) in Bozen forscht. "Getrocknetes und rohes Fleisch behält seine Fasern, so wie wir sie in 'Ötzis' Magen gefunden haben, während diese Strukturen beim Kochen oder Grillen verloren gehen", sagte er. Wahrscheinlich habe das spätere Opfer also getrocknetes Fleisch mit sich geführt, denn roh wäre dieses sehr schnell verdorben.

Eine Analyse der Fettstoffe in seinem Magen habe außerdem ergeben, dass sie nicht von Käse oder anderen Milchprodukten stammen (wie von manchen Forschern spekuliert worden war), sondern fleischlichen Ursprungs sind. "Er hat wohl zuletzt sehr fettes, getrocknetes Fleisch gegessen, vielleicht eine Art Speck", meint Zink. Da "Ötzi" von der Südtiroler Seite zum Tisenjoch aufgestiegen war, stammte er höchstwahrscheinlich von dort.

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