Strafe für Kirche

Norwegen: Mitgliederzahlen mit Migranten frisiert

Ausland
01.12.2016 12:35

Schwere Vorwürfe gegen die Katholische Kirche in Norwegen: Offenbar stimmt die gemeldete Mitgliederzahl nicht mit der tatsächlichen Größe der Gemeinschaft der Gläubigen überein. Wie die britische Zeitung "The Independent" berichtet, wurden Einwanderer, deren Namen katholisch klingen, einfach zur Kirchengemeinde dazugerechnet. Auf diesem Weg soll die Kirche an mehr staatliche Fördermitteln gelangt sein. Die Erzdiözese Oslo ist zu einer Strafzahlung von einer Millionen Kronen (rund 111.000 Euro) verdonnert worden.

Unabhängig davon wird auch die Rückerstattung jener Summe verlangt, die aufgrund der falschen Angaben ausgezahlt wurde. Sollte die Erzdiözese, die für das Erfassen aller im Land lebender Katholiken zuständig ist, sich weigern, könnte es sogar zu einem Prozess vor Gericht kommen. Der zuständige Leiter der Administration sei wegen schweren Betrugs angezeigt worden, heißt es in dem Bericht weiter.

Kirche wehrt sich: "Haben nichts Illegales getan"
In einer Stellungnahme wehrt sich die Katholische Kirche: "Wir haben nichts Illegales getan oder zu viel Geld bekommen." Zudem wird betont, dass Missstände, die in der Vergangenheit aufgedeckt worden seien, seit Langem beseitigt seien.

Laut Kirchenangaben gab es seit 2004 tatsächlich einen enormen Anstieg der Zahl der in Norwegen lebenden Katholiken. Vor allem polnische Einwanderer werden in diesem Zusammenhang genannt. Da sich aber die meisten nicht bei der Erzdiözese registrieren ließen, hätte es nicht den entsprechenden Anteil an Förderungen aus staatlichen Mitteln gegeben. In Norwegen erhalten anerkannte Religionsgemeinschaften staatliche Zuschüsse, die nach den Mitgliederzahlen berechnet werden.

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