Mit Foto der Tochter

Mutter fordert Umdenken in waffennärrischen USA

Ausland
23.06.2016 06:20

Das kleine Mädchen balanciert auf dem vorderen Rand der Toilettenschüssel, eine Hand an der Wand, die andere auf die Brust gelegt. Ein süßes Foto, dachte ihre Mutter. Doch dann erfuhr die US-Amerikanerin Stacey Wehrman Feeley von ihrer dreijährigen Tochter, warum sie dort stand: Die Kleine machte das, was sie bei einer Übung im Kindergarten für den Fall eines Amoklaufs gelernt hatte.

Empört postete die Mutter das Foto auf ihrer Facebook-Seite und schrieb dazu in einem langen Beitrag: "Politiker, seht euch das an. Das sind eure Kinder." Wer nicht wolle, dass kleine Kinder auf Kloschüsseln stehen, müsse die Waffengesetze ändern. Der Beitrag der Mutter aus Traverse City im US-Bundestaat Michigan wurde bis Mittwoch rund 33.000 Mal geteilt und mehr als 37.000 Mal geliked.

Übungen, wie man sich im Fall von Attentaten verhält, sind an Schulen und Kindergärten in den USA mittlerweile Standard. Dreijährige Kinder lernen bei einem "lockdown drill", still unter ihrem Tisch zu sitzen - oder was sie tun sollten, wenn sie bei einem Angriff gerade auf der Toilette sind.

Debatte um Waffengesetze erneut entflammt
Nach dem Amoklauf von Orlando mit 49 Toten ist die Debatte um schärfere Waffengesetze in den USA erneut aufgeflammt. Präsident Barack Obama hatte sich wiederholt für ein Verbot von voll- und halbautomatischen Waffen wie Sturmgewehren stark gemacht. Er scheiterte aber unter anderem an der mächtigen US-Waffenlobby.

Sitzstreik der Demokraten im US-Kongress
Unterdessen haben demokratische Abgeordnete am Mittwoch ein Sit-in im US-Kongress veranstaltet, um ihre Forderung nach einem schärferen Waffenrecht zu untermauern. Der Abgeordnete John Lewis sagte, einige Dutzend seiner Kollegen würden so lange auf dem Boden sitzen bleiben, bis eine Abstimmung angesetzt sei. Darin solle festgelegt werden, dass keine Waffe kaufen dürfe, wer auf sogenannten No-Fly-Listen geführt werde. "Wie viele Mütter, wie viele Väter werden noch Tränen der Trauer vergießen müssen, bevor wir etwas tun?", sagte Lewis.

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