Integrationsbericht

Massiver Anstieg um 56%: “Müssen Zuzug reduzieren”

Österreich
13.08.2016 13:42

Am Dienstag wird Integrationsminister Sebastian Kurz mit Heinz Fassmann, dem Vizerektor der Universität Wien, den aktuellen Integrationsbericht vorstellen. krone.at hat vorab einige Details daraus erfahren - so etwa, dass die Zuwanderung im Vorjahr gegenüber 2014 um 56 Prozent massiv angestiegen ist, und dass Österreich und Schweden in Europa jene Länder sind, die die höchste Quote von Asylwerbern haben. Kurz spricht sich einmal mehr dafür aus, "den Zuzug nachhaltig zu reduzieren".

Wie aus den Daten der Statistik Austria hervorgeht, wanderten 2015 rund 214.000 Menschen nach Österreich ein, während gleichzeitig etwa 101.300 Personen unser Land wieder verlassen haben. Das entspricht einer Netto-Zuwanderung von knapp 113.000 Menschen gegenüber 2014.

1,8 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund
Im Schnitt wohnten im Vorjahr 1,8 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich (was einem Bevölkerungsanteil von 21 Prozent entspricht) - um circa 98.000 mehr als noch 2014. Rund 40 Prozent von ihnen haben die österreichische Staatsbürgerschaft, wobei unter den Angehörigen der zweiten Generation bereits zwei Drittel einen österreichischen Pass besitzen. Problematisch: Ein Sechstel der Bevölkerung mit Migrationshintergrund hat keinerlei Deutschkenntnisse.

Hälfte der Asylwerber aus Syrien, Afghanistan und Irak
Die Hälfte aller Zugewanderten stammt dem Integrationsbricht zufolge aus Drittstaaten, vor allem aus Syrien (+21.900), Afghanistan (+18.600) sowie dem Irak (+10.000). Weitere 91.600 Zuzüge entfielen auf EU-/EWR-Bürger, von denen die meisten aus Rumänien (+17.500), Deutschland (+17.000) bzw. Ungarn (+14.000) kamen.

Knapp 86.000 Anträge auf Asyl
Mit rund 14 Personen pro 1000 Einwohnern lag Österreich bei der Zuwanderung unter den europäischen Staaten auf Platz fünf. Insgesamt 85.798 Anträge auf Asyl wurden im Vorjahr hierzulande gestellt, das sind so viele wie in den Jahren 2010 bis 2014 (88.408) zusammen und rund dreimal so viele wie noch 2014. Österreich ist damit nach Schweden das Land mit der höchsten Pro-Kopf-Quote von Asylwerbern in Europa. Knapp 41 Prozent aller abgeschlossenen Asylverfahren wurden im Vorjahr rechtskräftig positiv entschieden.

Kurz warnt: "Müssen Zustrom nachhaltig reduzieren"
Er habe "schon letztes Jahr vor den Folgen einer Politik der unbeschränkten Aufnahme gewarnt", sagt Kurz. "Wir müssen daher dringend entsprechende Maßnahmen setzen, um den Zustrom nach Österreich nachhaltig zu reduzieren", so der Minister zu den Zahlen im Integrationsbericht, den er am Dienstag offiziell präsentieren wird.

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