Rosenkrieg eskaliert

Mann setzt Haus der eigenen Familie in Brand

Österreich
05.02.2017 12:54

Der Rosenkrieg eines jungen Paares gipfelte in der Nacht zum Samstag in Gmunden mit einem lebensgefährlichen Feuerattentat: Der 24-jährige Mann zündete mit Benzin die Eingangstüre an, seine Frau (23), deren drei Kinder und ihre Angehörigen waren im dichten Rauch gefangen und wurden im letzten Moment vom Bruder der 23-Jährigen gerettet.

Vor mehr als einer Woche trennte sich das junge Paar. Doch damit kam ein 24-Jähriger offenbar überhaupt nicht klar. Immer wieder soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein, bis schließlich in der Nacht zum Samstag der Rosenkrieg der beiden eskalierte und mit einem lebensgefährlichen Brandattentat seinen traurigen Höhepunkt fand.

Benzin bei Eingangstür verschüttet
Nach dem Schlussstrich war seine 23-jährige Frau mit ihren drei Kindern einem Zwillingspaar und einem acht Monate alten Baby zu ihrer Mutter in ein mehrgeschossiges Wohnhaus in der Scharnsteiner Straße in Gmunden gezogen. Dort tauchte gegen Mitternacht der "Ex" auf und verlangte, dass seine Frau wieder zu ihm zurückkommen soll. Weil sie nicht wollte, sah der Verflossene rot und drehte durch. Er holte aus dem Auto einen Reservebenzin-Kanister. Mit diesem zertrümmerte er dann die Glasscheibe der Eingangstüre des Wohnblocks, verschüttete den Treibstoff und zündete diesen an.

Sekunden später schoss eine regelrechte Feuerwalze hoch, dichter Qualm breitete sich im Eingangsbereich und im Stiegenhaus aus. Jeder Fluchtweg ins rettende Freie war den acht Mietern plötzlich versperrt, sie waren hilflos eingeschlossen. Da zählte jede Sekunde!

"Wir wurden zu einem Wohnungsbrand alarmiert, mit dem Hinweis 'Personen noch im Haus'", berichtet der Gmundner Feuerwehr-Kommandant Gerald Kahrer die dramatischen Augenblicke.

Bruder brachte Schwester und Kinder in Sicherheit
Zum Glück behielt der Bruder der 23-Jährigen, der 19-jährige Hasan C., in dieser lebensbedrohlichen Lage die Nerven und reagierte geistesgegenwärtig: Der junge Mann brachte die drei Kinder und seine Schwester über einen Hintereingang ins Freie, wo sich Nachbar Wilhelm K. und seine Frau sofort um die Geretteten kümmerten: "Als Nachbar ist es eine Selbstverständlichkeit, in einer derartigen Situation zu helfen."

Im oberen Stock wurde die Lage immer dramatischer: Hasans Mutter, seine Zwillingsschwester und die Nichte waren vorm giftigen Qualm auf den Balkon geflüchtet, schrien dort um Hilfe. Sie wurden von Feuerwehrleuten geborgen und kamen ins Spital. Der Verdächtige wurde Stunden später bei Verwandten in Haag am Hausruck geschnappt.

Johannes Nöbauer und Johann Haginger, Kronen Zeitung

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