Trotz Kältewelle

Lesbos: Flüchtlinge wollen nicht auf Kriegsschiff

Ausland
12.01.2017 13:05

In Griechenland herrscht derzeit wie in vielen Teilen Europas extremes Winterwetter. Rund 7500 Flüchtlinge auf den griechischen Inseln sind der Kälte und dem Schneefall schutzlos ausgeliefert. Viele verfügen nicht einmal über warme Kleidung und frieren in ungeheizten Zelten. Besonders schlimm ist die Situation auf der Insel Lesbos. Aus diesem Grund hat die Regierung ein Kriegsschiff zur Unterbringung der Flüchtlinge nach Lesbos geschickt. Doch die Migranten weigern sich, auf das Schiff zu gehen. Laut Medienberichten haben die Menschen Angst, abgeschoben zu werden.

Flüchtlingshelfer hatten mit dem Widerstand der Flüchtlinge gerechnet. "Wieso schickt man ein Kriegsschiff und keine Fähre?", fragte ein Helfer. "Es ist doch klar, dass diese Menschen Angst haben, auf ein Kriegsschiff zu steigen!"

Kriegsschiff bietet Platz für 500 Flüchtlinge
Die Zustände in den Flüchtlingslagern der Ostägäis sind wegen des überraschend starken Wintereinbruchs in Griechenland seit fast einer Woche katastrophal. Mehrere Tausend Menschen hausten bei Minusgraden in unbeheizten Zelten ohne Strom oder Matratzen, berichteten Hilfsorganisationen. Um Abhilfe zu schaffen, schickte die griechische Regierung am Mittwoch einen Truppentransporter der Marine zur Insel, der 500 Menschen aufnehmen sollte. Geschätzte 200 Menschen sind zudem mittlerweile in Hotels auf der Insel untergekommen.

Migrationsminister Ioannis Mouzalas muss derzeit sowohl von der Opposition als auch von Hilfsorganisationen harte Kritik einstecken, weil auf Lesbos sowie auf der Insel Chios für die Flüchtlinge nicht ausreichend beheizbare Wohncontainer bereitstehen und weil ein Teil der Menschen in verschneiten Sommerzelten campen muss. Noch Anfang Jänner hatte Mouzalas verkündet, kein Flüchtling werde frieren.

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