"Müsste voll sein"

Leeres Schubhaftzentrum: Kosten auf Rekordniveau

Das Schubhaftzentrum in der obersteirischen Ortschaft Vordernberg

(Bild: APA/Erwin Scheriau)

Das Schubhaftzentrum Vordernberg in der Steiermark wird immer mehr zum Fass ohne Boden: Laut aktuellen Zahlen des Innenministeriums, die der "Steirerkrone" vorliegen, bewegen sich die Kosten auf einem Rekordniveau, während das Haus kaum belegt ist.

Zahlen des Innenministeriums, als Beantwortung einer entsprechenden Anfrage an FP-Bundesrat Gerd Krusche geschickt, unterstreichen dessen Befund der Steuergeldverschwendung in Reinkultur: Demnach war das um 23 Millionen Euro errichtete Haus von Jänner bis Mai 2016 mit lediglich 68 Schubhäftlingen völlig unterbelegt, im Schnitt sitzen monatlich nur 14 Männer ein.

Aufenthaltsraum im Schubhaftzentrum

(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

Die Ausgaben sind allerdings exorbitant hoch: Mehr als eine Million Euro verschlangen in diesem Zeitraum die Kosten für Exekutivbeamte, von denen im Schnitt täglich 19 im Einsatz waren. Für die Miete mussten 720.352 Euro aufgewendet werden, die Betriebskosten beliefen sich auf 173.806 Euro. Die Landespolizeidirektion Steiermark wiederum muss monatlich 455.972 Euro lockermachen, mit diesem Geld wird eine private Sicherheitsfirma engagiert.

Die Sicherheits- und Überwachungszentrale im Schubhaftzentrum Vordernberg

(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

"Schubhaftzentrum müsste randvoll sein"
"Von Jänner bis April fielen also Gesamtkosten von mehr als 3,8 Millionen Euro an", rechnet der steirische FP-Parteiobmann Mario Kunasek vor und kritisiert "diese Steuergeldvernichtung". Sein Resümee: "Angesichts der Vielzahl an negativen Asylbescheiden müsste das Schubhaftzentrum eigentlich randvoll sein!"

(Bild: Klemens Groh)