Kosovare in U-Haft

Kopfschuss in Wien: Gutachten stützt Unfalltheorie

Österreich
14.07.2017 14:10

Im Fall des 26-jährigen Mannes, der am Ostersonntag auf offener Straße in Wien-Brigittenau erschossen wurde, liegt jetzt das schriftliche gerichtsmedizinische Gutachten vor. "Das Ergebnis der Leichenöffnung ließe sich grundsätzlich mit einem Unfall im Rahmen eines sorglosen Umganges mit einer Faustfeuerwaffe im Rahmen eines Raufhandels in Einklang bringen", hält der Sachverständige fest.

In diese Richtung verantwortet sich ein 27-jähriger Mann, der in dieser Sache seit 16. April wegen Mordverdachts in U-Haft sitzt. Er behauptet, er habe sich mit dem später Getöteten zu einer Aussprache verabredet. Das Treffen im Café Blanco in der Jägerstraße verlief zunächst friedlich, ehe sich vor dem Lokal eine Auseinandersetzung um eine gemeinsame Bekannte der beiden Männer entwickelte.

Der 26-Jährige mit bosnischen Wurzeln - angeblich ein Kampfsportler - soll dem gebürtigen Kosovaren einen Faustschlag ins Gesicht versetzt haben, worauf dieser zunächst zu einem Pfefferspray und - als er damit sein Ziel verfehlte - einer geladenen Schusswaffe griff, die er eingesteckt hatte. Seiner Darstellung zufolge wollte der Mordverdächtige die Waffe seinem Kontrahenten bloß auf den Kopf schlagen. Plötzlich habe es gekracht.

Opfer starb an Hirnlähmung und Luftembolie
"Das autoptisch erhobene Verletzungsbild ergab, dass der Schuss gegen die Hinter-/Außenseite des rechten Oberarmes in Richtung Kopf abgefeuert wurde, wobei es zu einem Weichteildurchschuss der rechten Oberarm-Schulterregion kam. Dabei war der rechte Oberarm im Schultergelenk nach vorne angehoben", ist hinsichtlich der Auswirkungen des Schusses dem gerichtsmedizinischen Gutachten zu entnehmen. In weiterer Folge trat das Projektil an der rechten Wange in den Kopf ein und in linker Scheitelhöhe wieder aus. Der Expertise zufolge starb der 26-Jährige "infolge eines Schädel-Hirn-Durchschusses an Hirnlähmung und einer Luftembolie des rechten Herzabschnittes".

Unabhängig davon liegen inzwischen auch Zeugenaussagen vor, die die vom Schützen behauptete Unfallversion stützen. Der 27-Jährige hatte sich unmittelbar nach der Tat in einer nahe gelegenen Polizeiinspektion freiwillig gestellt und erklärt, er habe sich gegen den ihm überlegenen Mann gewehrt. Dabei sei unabsichtlich ein Schuss losgegangen.

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