Vertrauensindex

Kern mit Top-Start, kalt-warm für neue Minister

Österreich
27.05.2016 11:07

Der neue Vertrauensindex gibt der SPÖ in Bezug auf die vollzogenen Personalrochaden in diesem Monat recht: Der neue Bundeskanzler Christian Kern ist mit einem großen Vertrauensvorschuss ins Amt gestartet. Mit 21 Punkten liegt er hinter dem scheidenden Bundespräsidenten Heinz Fischer und Außenminister Sebastian Kurz auf Platz drei. Zwiespältig fällt hingegen die erste Bilanz der neuen SPÖ-Regierungsmannschaft aus: Während Bildungsministerin Sonja Hammerschmid mit acht Pluspunkten loslegt, verzeichnet Staatssekretärin Muna Duzdar mit einem Minus von zehn Punkten einen eklatanten Fehlstart.

Nach Kern ist Hammerschmid die zweitgrößte Sympathieträgerin unter den neuen SPÖ-Regierungsmitgliedern. Sonst sieht es weniger rosig aus, einzig Infrastrukturminister Jörg Leichtfried befindet sich mit vier Punkten gerade noch im Plus.

Mitterlehner und Strache büßen Punkte ein
Kanzleramtsminister Thomas Drozda (minus vier) liegt dagegen wie Muna Duzdar im Minus. Letztgenannte befindet gleichauf mit FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache, dessen Ruf sich gegenüber dem vergangenen Vertrauensindex um vier Punkte verschlechterte. Sein Verlust sei laut OGM-Chef Wolfgang Bachmayer mit der im Hofburg-Wahlkampf gestiegenen Polarisierung zu erklären.

Vizekanzler und ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner liegt mit sieben Punkten im Plus, er büßt im Vergleich zur letzten Umfrage allerdings fünf Punkte ein. Vor ihm liegt aus seinem Regierungsteam neben Sebastian Kurz (32 Punkte) nur noch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter mit neun Punkten. Finanzminister Hans Jörg Schelling genießt ein Vertrauensplus von sechs Punkten. Neu in der Wertung ist auch Innenminister Wolfgang Sobotka, er startet allerdings mit sieben Punkten im Minus.

Kern erwartungsgemäß "Aufsteiger Nummer eins"
"Der aktuelle Vertrauensindex ist sichtbar durch Präsidentschaftswahlen, Kanzlerwechsel und Regierungsumbildung beeinflusst", resümiert Bachmayer das Ergebnis. Kern sei wenig überraschend "Aufsteiger Nummer eins", was mit seinen Auftritten und vielversprechenden Ankündigungen zu erklären sei, "aber auch mit einer gewissen Erleichterung nach der Ablöse seines Vorgängers Werner Faymann".

Von den Präsidentschaftswahlen profitiert hätten NEOS-Chef Matthias Strolz, der Irmgard Griss bei der Hofburg-Wahl unterstützte, sowie Grünen-Chefin Eva Glawischnig. Beide liegen zwar zwei Punkte unter der Nulllinie, konnten gegenüber der letzten Umfrage aber vier bzw. sechs Punkte zulegen. Das Schlusslicht der Gesamtwertung bildet Robert Lugar vom Team Stronach mit 19 Minuspunkten.

Hofburg-Kandidat Hofer scheint nicht auf
Nationalratspräsidentin Doris Bures liegt mit drei Punkten leicht im Minus, ihr Kollege von der ÖVP, Karlheinz Kopf, mit minus sechs knapp hinter ihr. Norbert Hofer, der auch während seines letztlich knapp gescheiterten Wahlkampfes für die Bundespräsidentschaft das Amt als Dritter Nationalratspräsident weitergeführt hatte, wurde diesmal von der Erhebung ausgenommen.

Für den APA/OGM-Vertrauensindex wurden in dieser Woche 500 Personen online befragt. Die maximale Schwankungsbreite liegt bei 4,5 Prozent. Interessant: Der scheidende, aber noch im Amt befindliche Bundespräsident Heinz Fischer führt das Ranking - wie immer - haushoch an, verlor aber im Wahlkampf seiner potenziellen Nachfolger gleich acht Punkte.

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