Jupiter-Wirbelsturm

“Juno” macht Nahaufnahmen des Großen Roten Flecks

Wissenschaft
15.07.2017 10:15

In der Nacht auf Dienstag ist die US-Raumsonde "Juno" über den geheimnisvollen Großen Roten Fleck des Jupiter hinweggeflogen und hat dabei aus Rund 9000 Kilometern Entfernung Großaufnahmen des gigantischen Wirbelsturms gemacht. Jetzt hat die Raumfahrtbehörde NASA die ersten von "Juno" zur Erde gefunkten Nahaufnahmen veröffentlicht.

"Seit Jahrhunderten haben Wissenschaftler den Großen Roten Fleck beobachtet, gestaunt und Theorien aufgestellt", sagte der Leiter der "Juno"-Mission, Scott Bolton, auf der Website der NASA zitiert. "Jetzt haben wir die besten Bilder aller Zeiten." 

Die NASA-Forscher erhoffem sich von den Daten und Bildern, die beim Überflug gesammelt wurden, Erkenntnisse über die Zusammensetzung und Quellen des Sturms. "Juno" ist mit Messinstrumenten ausgestattet, welche die dichte Wolkendecke des Hochdruckgebietes, das seit 1830 von Astronomen beobachtet wird, durchdringen können.

Größter Wirbelsturm im Sonnensystem
Der Große Rote Fleck, der eigentlich eher orange ist, umkreist als größter Wirbelsturm unseres Sonnensystems ständig den Jupiter. Es handelt sich um ein ovales Hochdruckgebiet, das sehr stabil zwischen zwei Wolkenbändern um etwa 22 Grad südlicher Breite liegt und aufgrund seiner Größe bereits mit Amateurteleskopen beobachtbar ist.

Wie Messunge mit "Juno" vom 3. April dieses Jahres zeigten, ist der Wirbelsturm an seiner längsten Stelle derzeit 16.350 Kilometer lang, was dem 1,3-Fachen des Erddurchmessers entspricht. Im Jahr 2014 zeigten Aufnahmen des Weltraumteleskops "Hubble", dass der rote Fleck noch rund 16.500 Kilometer lang war. Zum Vergleich: Bei Beobachtungen im späten 19. Jahrhundert hatte der Wirbelsturm auf dem Jupiter noch eine Länge von schätzungsweise 40.200 Kilometern.

Großer Roter Fleck schrumpft stetig
Als die US-Raumsonden "Voyager 1" und "Voyager 2" im Jahr 1979 den Jupiter passierten, hatte der Große Rote Fleck laut Angaben der NASA noch eine Ausdehnung von 23.300 Kilometern. Auf einem 1995 gemachten "Hubble"-Foto sei er immerhin noch 21.000 km lang gewesen, 14 Jahre später aber nur noch knapp 18.000 km, heißt es auf der Website der NASA.

Seit 2012 würden Beobachtungen zudem zeigen, dass die Geschwindigkeit, mit der der Fleck schrumpft, zunimmt. Außerdem nähere sich seine bislang ovale Form immer mehr einer Kreisform an, berichten die Forscher. Warum der Wirbelsturm stetig kleiner wird, ist noch unklar, die NASA-Experten vermuten aber, dass kleinere Nachbarwirbel dafür verantwortlich sein könnten.

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