Protest gegen Uber

Italien: Taxifahrer-Streik schlägt in Gewalt um

Ausland
21.02.2017 22:28

Seit sieben Tagen streiken bzw. demonstrieren italienische Taxifahrer gegen den US-Fahrtendienst Uber. Vor einem Treffen einer Taxler-Delegation mit Verkehrsminister Graziano Delrio kam es am Dienstag in Rom zu gewaltsamen Protesten.

Gruppen von Taxifahrern versammelten sich vor dem Sitz der Regierungspartei PD (Partito Democratico) und bewarfen das Tor mit Gegenständen. Als dann auch noch Knallkörper explodierten, griff die Polizei ein. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi traf eine Delegation von Taxifahrern auf der zentralen Piazza Venezia und erklärte sich mit ihrem Protest solidarisch. Der Taxidienst müsse geregelt und geschützt werden, so die Bürgermeisterin. Der Konsumentenschutzverband Codacons kündigte eine Sammelklage gegen die Vereinigungen der Taxilenker wegen Unterbrechung des Dienstes an.

Angst vor "Schwarzfahrer-Taxis"
Die Wut der protestierenden Taxifahrer richtet sich auch gegen die italienische Regierung, die aus ihrer Sicht nicht nur nichts gegen die unkontrollierten "Schwarzfahrer-Taxis" unternehme, sondern vielmehr weitere Liberalisierungen plane. In immer größerer Anzahl würden die umstrittenen Fahrer ihre Dienste anbieten.

Die Taxifahrer befürchten, durch zunehmende Liberalisierung ihre Machtposition zu verlieren. Sie haben teilweise hohe Summen für die Lizenzen gezahlt, die in Großstädten bis zu 250.000 Euro kosten können und bei einer Marktöffnung nun an Wert einbüßen könnten.

Weitere Streiks bedrohen öffentlichen Verkehr
Der öffentliche Verkehr könnte in den kommenden Tagen vollkommen zum Erliegen kommen. Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen und einige Züge werden bestreikt. Am Donnerstag ist dann die Fluglinie Alitalia dran. Die schwer kriselnde Fluggesellschaft plant im Rahmen eines Sanierungsplans starke Gehaltskürzungen bei Piloten und Bordpersonal.

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