Thomas Hofer im Talk

“Innerhalb der FPÖ liegen die Nerven blank”

Österreich
01.03.2017 12:53

Tagelange Verwirrspiele um die Haltung zu einem neuen Eurofighter-U-Ausschuss, Attacken gegen Medien und Journalisten, Obmanndebatten und umstrittene Sympathiebekundungen für Donald Trump und Russland: Es rumort innerhalb der FPÖ! Für den Politikberater Thomas Hofer ein Zeichen, "wie blank die Nerven in der Partei liegen". "Man sieht, dass die FPÖ durch die neue Regierungspolitik etwas außer Tritt gekommen und thematisch in der Defensive ist. Man irrt ein wenig durch den politischen Garten", sagt Hofer im krone.at-Interview (siehe Video oben).

Hofer ortet im Gespräch mit Moderator Gerhard Koller eine "unerwartete Unsicherheit aufseiten der FPÖ, was die Themen angeht". Die Annäherung an den US-Präsidenten Trump oder an Russland würde von der Mehrheit der Bevölkerung kritisch gesehen, wie "auch der jüngste Vorstoß bezüglich einer EU-Armee. Darüber kann man diskutieren, aber populär ist das nicht."

Probleme der FPÖ bei Persönlichkeitswahlen
Als Problem für die FPÖ und Parteichef Heinz-Christian Strache bis zur nächsten Nationalratswahl könnte sich laut Hofer die persönliche Zuspitzung im Wahlkampf herausstellen - also das Duell gegen Christian Kern (SPÖ) und Sebastian Kurz (ÖVP). "Kurz deckt derzeit sehr offensiv Themen ab, für die die FPÖ einst gestanden ist."

Für den Politikberater werden Wahlen immer persönlicher, und man hätte in der Vergangenheit - etwa bei den Wiener Landtagswahlen oder der Bundespräsidentenwahl - gesehen, dass die FPÖ bei Persönlichkeitswahlen verwundbar sei. "Dafür hat es die FPÖ noch nicht geschafft, sich ein Image aufzubauen." Immer wieder auftretende Personaldebatten innerhalb der Freiheitlichen seien dabei laut Hofer kontraproduktiv.

Causa-Eurofighter: "FPÖ muss Altlasten aufarbeiten"
Warum sich die FPÖ bezüglich eines neuen Eurofighter-U-Auschusses so lange geziert hat, ist für Hofer leicht erklärbar. "Die Eurofighter stammen aus der schwarz-blauen Regierung. Also hat die FPÖ jetzt Altlasten aufzuarbeiten, die auf das Image und potenzielle Wahlchancen drücken können." Durch den U-Auschuss können laut Hofer in erster Linie SPÖ und Grüne punkten. "Für die Grünen ist es der letzte Strohhalm Richtung nächster Nationalratswahlen."

Als "nicht besonders gescheit" bezeichnete Hofer die jüngsten Angriffe der FPÖ auf heimische Medien. "Man braucht funktionierende Beziehungen zu Medien. Die FPÖ muss jetzt inhaltlich wieder Tritt fassen und so wieder in die Offensive kommen."

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