Nach Starkregen

Hochwasser: Generalalarm in NÖ, Muren in Vbg

Österreich
01.06.2013 15:38
In Niederösterreich ist am Samstag aufgrund der prognostizierten starken Regenfälle der Generalalarm für die Feuerwehren entlang der Donau ausgelöst worden. Zwar herrsche noch "gespannte Ruhe", aber die Errichtung von mobilen Hochwasseranlagen würde auf Hochtouren laufen, erklärte Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos. Indes kam es in Vorarlberg in der Nacht auf Samstag zu Überflutungen und Hangrutschungen.

Insgesamt 102 Feuerwehren entlang der Donau wurden am Samstag in Alarmbereitschaft versetzt. Man rechne ab den Abendstunden mit einem stetigen Anstieg des Flusses, hieß es. Laut den Wetterberichten sollen die Regenfälle das ganze Wochenende andauern und die Lage somit verschärfen. "Wir rechnen in Kienstock in der Wachau mit einem Pegelstand von neun Metern", erklärte Resperger. Den Prognosen zufolge gehe man von einem Hochwasser in der Größenordnung, wie es dies alle 15 bis 20 Jahre gebe, aus, sagte Thomas Ehrendorfer vom hydrologischen Dienst. "So schlimm wie im August 2002 wird es aber nicht."

Laut Resperger würden die Hochwasseranlagen u.a. in Krems-Stein, Weißenkirchen, Spitz und Ybbs sicher halten. Mit kleineren Überschwemmungen sei demnach nur in den unteren Gemeindebereichen von Melk und Emmersdorf zu rechnen. Aber auch die Sommersiedlungen in Kritzendorf und in Klosterneuburg, die sich im Hochwassergebiet befinden, würden überflutet werden. Die örtlichen Feuerwehren seien bereits im Einsatz.

Hangrutschungen in Vorarlberg
Anhaltender Starkregen hat in der Nacht auf Samstag auch die Feuerwehren in Vorarlberg in Atem gehalten. Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) wurden in der Nacht 51 Einsätze verzeichnet. Nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) fielen am Freitag in Vorarlberg zwischen 45 und 93 Liter Regen pro Quadratmeter. Der meiste Niederschlag wurde in Laterns im Bezirk Feldkirch registriert, in Bregenz waren es 69 Liter. Die Flüsse stiegen deutlich an, der Bodensee legte um knapp 20 Zentimeter zu, sein Pegel lag aber nur wenig über dem langjährigen Durchschnitt.

Als Haupteinsatzgebiete in der Nacht nannte die RFL die Regionen Feldkirch und Dornbirn. In Feldkirch waren 60 Feuerwehrmänner damit beschäftigt, die Nafla in ihrem Bachbett zu halten. Bei Hangrutschungen in Dornbirn-Haselstauden und Dornbirn-Oberdorf wurden zwei Straßen verlegt, diese waren in den Morgenstunden aber bereits wieder geräumt. Laut ÖAMTC waren jedoch in Dornbirn zwei Straßen wegen lokaler Überschwemmungen gesperrt.

Samstagfrüh hatte sich die Lage weitgehend beruhigt. Die Zahl der Meldungen bei der RFL ging zurück, auch wenn es weitere vereinzelte Einsätze gab. Meist wurde die Feuerwehr gerufen, um vollgelaufene Keller auszupumpen. Von einer Entwarnung konnte aber noch keine Rede sein. Laut ZAMG ist mit weiteren starken Regenfällen zu rechnen. Der Prognose zufolge sollten noch einmal ähnliche Regenmengen wie am Freitag zusammenkommen.

Feuerwehren in OÖ rüsten sich
Auch in Oberösterreich kam es aufgrund des Starkregens zu Murenabgängen. In Waldhausen im Bezirk Perg war die Sarmingstraße nach einem Hangrutsch etwa zwei Stunden lang gesperrt. Durch anhaltende Regenfälle wird mit weiteren Überschwemmungen gerechnet. Die Feuerwehren rüsteten sich besonders im Salzkammergut und im Innviertel, hier wurde Starkregen prognostiziert. Man rechnet daher mit einem Ansteigen der Pegel.

In Niederösterreich waren die Feuerwehren bereits den ganzen Freitag über im Einsatz gewesen, unter anderem in Amstetten und in Greinsfurth. In der Bezirksstadt war eine Siedlung durch einen angestiegenen Bach bedroht. Dort wurden Sandsäcke verlegt. In Greinsfurth musste ein Pellets-Lager geschützt werden. Außerdem waren im gesamten Bezirk immer wieder Keller auszupumpen.

"Für die Jahreszeit ein ungewöhnliches Hochwasserereignis"
In Salzburg hat der Hydrografische Dienst für Sonntag eine Hochwasserwarnung herausgegeben. Die Gefahr, dass Flüsse wie die Salzach oder Saalach über die Ufer treten und Personen davon betroffen sind, wird aber als eher gering eingeschätzt. "Im Prinzip ist es für die Jahreszeit ein eher ungewöhnliches Hochwasserereignis, aber kein Katastrophenereignis", lautete die Einschätzung von Hans Wiesenegger vom Hochwasserdienst.

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