41 Siege bei 192 Weltcup-Starts - eine phänomenale Ausbeute. Auf fast allen berühmten Pisten dieser Ski-Welt hat sich Marcel Hirscher schon als Gewinner verewigt - nur ein kleines Örtchen im Berner Oberland hat sich bislang gewehrt. Am Sonntag soll's die Premiere in Wengen geben.
Der alpine Zirkus - die etwas andere Sportwelt. Oder ist es vorstellbar, dass Cristiano Ronaldo und Lionel Messi in einem gemeinsamen Taxi zum "Clasico" fahren? Oder Andy Murray seinen Rivalen Novak Djokovic zum Grand-Slam-Finale mitnimmt?
Marcel Hirscher stieg am Samstag ins Flugzeug, um zum Slalom-Klassiker nach Wengen zu fliegen - und neben ihm im Privatjet saß Henrik Kristoffersen. Die (geheimen) Karten haben die beiden beim Flug naturgemäß nicht aufgedeckt. Die Positionen sind ohnehin klar: Der Norweger feierte bei vier Slalom-Starts in diesem Winter drei Siege - zuletzt in Adelboden lagen satte 2,19 Sekunden zwischen Henrik und Marcel. Was der Österreicher mit einer vielsagenden Geste im Ziel quittierte - ratlos breitete er die Arme aus.
Kristoffersen feierte im Vorjahr seinen ersten Sieg in Wengen. Auch das hat er Hirscher voraus. Denn für den 27-Jährigen ist der Ort am Fuße des Eigers noch ein weißer Fleck auf seiner persönlichen Erfolgs-Landkarte. In neun Versuchen in Wengen blieb Hirscher das ultimative Erfolgserlebnis versagt.
Eine Rarität für den Erfolgsmenschen Marcel H.: Seine 192 Weltcup-Rennen bestritt er in 31 verschiedenen Orten - in zwölf davon fehlt Marcel der Sieg. Wobei Wengen der einzige echte Klassiker auf dieser Liste ist.
"Cooles Rennen"
Fast skurril: Er kommt trotzdem gerne aufs Lauberhorn. "Ein schwieriger Hang, ein cooles Rennen. Ich freue mich jedes Jahr drauf", will Hirscher nichts von einer Lauberhorn-Allergie wissen. Dass der Fleck weg muss, steht freilich außer Frage: "Weil ich immer gewinnen will." Nach dem Rennen geht’s auf dem Luftweg heim. Mit Kristoffersen und Alexis Pinturault.
Georg Fraisl/Wengen, Kronen Zeitung
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