Manganoxid entdeckt

Hinweise auf einst reichlich Sauerstoff auf Mars

Wissenschaft
28.06.2016 16:24

Der Rote Planet hatte wahrscheinlich einst eine sauerstoffreiche Atmosphäre. Das schließen Wissenschaftler aus dem Nachweis von Manganoxid in Marsgestein. Das Mineral forme sich unter sauerstoff- und wasserreichen Bedingungen, argumentieren die Experten um Nina Lanza vom Los Alamos National Laboratory.

"Curiosity" hatte im Sandstein des Roten Planeten per Laser Mineraladern analysiert, die geologisch dem jungen Mars zugeordnet werden können. Dabei stieß der Rover auf große Anteile Manganoxid. "Diese manganreichen Materialien können sich nicht ohne eine Menge flüssiges Wasser und stark oxidierende Bedingungen bilden", betonte Lanza in einer Mitteilung des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Raumfahrtbehörde NASA im kalifornischen Pasadena. Zwar könnten auch Mikroorganismen Manganoxid produzieren, diese Variante sei auf dem Mars jedoch unwahrscheinlicher.

Unklar ist, woher der Sauerstoff kam
Die Beobachtungen untermauerten die Vorstellung, dass der junge Mars früher eine wasser- und sauerstoffreiche Umwelt besessen habe, erläutern die Wissenschafter. Unklar sei allerdings, woher der Sauerstoff gekommen sei. "Ein möglicher Weg, wie der Sauerstoff in die Marsatmosphäre gekommen sein könnte, ist durch die Aufspaltung von Wasser, als der Mars sein Magnetfeld verloren hat", meint Lanza. Sie stellen ihre Beobachtungen mit dem Marsrover "Curiosity" im Fachblatt "Geophysical Research Letters" vor.

Viele Indizien sprechen dafür, dass der junge Mars sehr viel mehr Wasser besaß als heute. Ohne ein schützendes Magnetfeld war der Planet jedoch dem intensiven Dauerbeschuss durch schnelle, elektrisch geladene Teilchen aus dem All ausgesetzt, der sogenannten kosmischen Strahlung. Sie ist energiereich genug, um Wassermoleküle in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten.

Sauerstoff für rostrote Farbe des Mars verantwortlich
Während sich der leichte Wasserstoff wegen der vergleichsweise geringen Schwerkraft des Mars vermutlich ins All verflüchtigt hat, blieb der deutlich schwerere Sauerstoff zunächst in der Atmosphäre. Ein großer Teil des Sauerstoffs wanderte in diesem Szenario schließlich ins Marsgestein und verlieh dem Planeten seine rostrote Farbe. Es sei aber schwer zu belegen, ob dieser Prozess tatsächlich so auf dem Mars abgelaufen sei, betont Lanza.

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