Inferno in Ukraine
Hier fliegt ein Mega-Munitionslager in die Luft
In einem Waffenlager im Osten der Ukraine hat es am Donnerstag mehrere Explosionen gegeben. Anschließend brach Feuer aus. Staatsanwalt Anatoli Matjos sprach von "Sabotage". In dem Lager in der Stadt Balaklija in der Nähe der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw werden laut seinen Worten vor allem Artilleriegeschosse und Munition aufbewahrt.
In der Nacht auf Donnerstag waren Teile des Depots von Panzer- und Artilleriegeschossen in Brand geraten. Auf knapp 370 Hektar werden dort 138.000 Tonnen Munition gelagert. Das ukrainische Fernsehen berichtete, die Waffen würden vor allem gegen die prorussischen bewaffneten Regierungsgegner in der Ostukraine eingesetzt. Bereits im Dezember 2005 habe es einen Brandanschlag auf das Waffenlager gegeben.
20.000 Menschen in Sicherheit gebracht
Die Behörden teilten mit, dass die Bewohner in einem Umkreis von fünf Kilometern in Sicherheit gebracht würden. Insgesamt mussten aus der Region knapp 20.000 Menschen evakuiert werden. Im Umkreis von 40 Kilometer wurde der Luftraum gesperrt, mehr als 600 Rettungskräfte waren im Einsatz. Berichte über Verletzte oder Tote gibt es nicht, Ministerpräsident Wladimir Groisman ist zum Unglücksort gereist.
Mehr als 10.000 Tote seit April 2014
Im Konflikt zwischen den Rebellen und den militärischen Einheiten der Regierung in Kiew gab es seit April 2014 mehr als 10.000 Tote. Das Minsker Friedensabkommen von 2015 zielte darauf ab, durch den Abzug schwerer Waffen eine Pufferzone zwischen den Konfliktparteien zu schaffen. Die Waffenruhe wird von beiden Seiten immer wieder durchbrochen, politische Bemühungen zur Beilegung des Konflikts kommen nicht voran.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.