Für Frauen schon

Häufiger Sex für ältere Männer nicht gesund

Wissenschaft
06.09.2016 22:19

Häufiger und befriedigender Sex ist gesund für ältere Frauen - aber nicht für ihre männlichen Altersgenossen: Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie steigt bei Männern über 57 Jahre, die häufig Orgasmen erleben, das Risiko eines Herzinfarkts.

"Die Ergebnisse stellen die verbreitete These infrage, wonach sexuelle Beziehungen für alle gleichermaßen gesund sind", sagte die Hauptautorin der Studie, die Soziologin Hui Liu von der Universität Michigan. Für die in der Fachzeitschrift "Journal of Health and Social Behavior" veröffentlichten Studie untersuchten die Forscher insgesamt 2204 Männer und Frauen, die bei den ersten Ergebnissen der Studie in den Jahren 2005/2006 zwischen 57 und 85 Jahre alt waren.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass befriedigender Sex bei älteren Frauen das Risiko von Bluthochdruck verringert. Die Autoren vermuten, dass dies auf das beim weiblichen Orgasmus frei werdende Sexualhormon zurückzuführen ist. Bei Männern im gleichen Alter hingegen steigt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Dies wurde anhand von Bluthochdruck, eines beschleunigten Herzrhythmus und der Menge des sogenannten C-reaktiven Proteins im Blut gemessen, welches auf den Grad von Entzündungen im Körper hindeutet.

Einmal pro Woche Sex verdoppelt Herzinfarkt-Risiko
Die Autoren berücksichtigten zudem, wie viele Herzinfarkte, Schlaganfälle und Herzfehler in den unterschiedlichen Gruppen auftraten. Bei den Männern, die mindestens einmal pro Woche Geschlechtsverkehr hatten, stieg das Risiko eines Herzinfarkts in einem Zeitraum von fünf Jahren etwa doppelt so hoch an wie bei den sexuell enthaltsamen Senioren. Wenn die Männer eine extreme oder zumindest befriedigende Lust empfanden, war das Gesundheitsrisiko sogar noch größer.

Forscherin Liu führte dies auf den Stress zurück, der Sex für ältere Männer bedeute: Sie hätten weniger körperliche Energie und oft Probleme, eine Erektion oder gar einen Orgasmus zu bekommen. Laut den Autoren der Studie trägt neben dem Rückgang des männlichen Sexualhormons Testosteron auch die Einnahme von Medikamenten gegen Erektionsstörungen zum erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei älteren Männern bei.

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