Krise in Venezuela

“Haben Hunger”: Präsident von wütendem Mob verjagt

Ausland
04.09.2016 17:56

Venezuelas von der Opposition zum Rücktritt aufgeforderter Präsident Nicolas Maduro ist am Samstag von einer wütenden Menschenmenge in die Flucht geschlagen worden. Das geht aus einem am Sonntag im Internet veröffentlichten Video hervor, das den Staatschef in der Stadt Porlamar auf der Insel Margarita zeigt. Dort wollte er neu gebaute Sozialwohnungen einweihen, ergreift dann aber die Flucht vor der wütenden Menge.

Das Video zeigt, wie der Präsident am Freitag angesichts der ihn umringenden aufgebrachten Menschen das Weite sucht. Die Menge verfolgt ihn, schlägt dabei auf Kochtöpfe und schreit: "Wir haben Hunger." Laut der Menschenrechtsorganisation Foro Penal Venezolano gab es etwa 30 Festnahmen. Bis auf einen Journalisten wurden demnach alle Betroffenen später wieder freigelassen, wie die der Opposition nahestehende Organisation mitteilte.

Am Donnerstag waren in der Hauptstadt Caracas nach Angaben der konservativen Opposition mehr als eine Million Menschen gegen Maduro auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Regierung waren es 30.000. Der Präsident kämpft infolge des gesunkenen Ölpreises mit einer schweren Wirtschaftskrise, die begleitet wird von einer massiven Inflation, schweren Versorgungsengpässen und einem deutlichen Anstieg der Kriminalität.

Opposition kämpft für Absetzung Maduros
Die Opposition hatte im Mai weit mehr als die für die derzeitige Etappe zur Erzwingung einer Volksabstimmung erforderlichen 200.000 Unterschriften eingereicht - nämlich 1,8 Millionen. Die nationale Wahlkommission gab Mitte August einen Zeitplan heraus, der die Abhaltung eines Referendums über die Absetzung Maduros bis 2017 verzögern könnte. Wird das Referendum erst nach dem 10. Jänner 2017 abgehalten, sind keine Neuwahlen erforderlich. Maduro würde dann bei einem Erfolg der Kampagne zu seiner Absetzung von seinem Stellvertreter abgelöst.

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