Pogba und Co.

Frankreich startete EM-Vorbereitung im Stubaital

Sport
31.05.2016 20:34

Die französische Fußball-Nationalmannschaft ist am Dienstag, elf Tage vor Beginn der Heim-Europameisterschaft, zu einem viertägigen Trainingslager in Neustift im Tiroler Stubaital eingetroffen. Bei strömendem Regen bat Teamchef Didier Deschamps seine Spieler am frühen Abend zur ersten Trainingseinheit im Neustifter Alpenstadion.

Zuvor hatte er sich in einem eigens eingerichteten Medienzelt den Fragen der zahlreichen, vor allem französischen, Journalisten gestellt. Dabei gab sich Deschamps, der als Spieler mit Frankreich Welt- und Europameister wurde, bezüglich einer möglichen Favoritenrolle der "Equipe Tricolore" reserviert. Angesprochen auf eine Aussage seines Ex-Nationalmannschaftskollegen und Weltmeisters Marcel Desailly in einem Interview, in dem dieser Frankreich als Favoriten auf den EM-Titel bezeichnet hatte, meinte er lächelnd: "Das wundert mich, dass Desailly uns als Favoriten sieht. Ich glaube nicht, dass er das gesagt hat. Ich werde ihn persönlich fragen".

Lob für Österreich
Lob gab es von Deschamps für das österreichische Nationalteam. Österreich verfüge im Fußball derzeit über eine "sehr interessante Generation". Die Österreicher seien "sehr angetan" von ihrer Nationalmannschaft, bemerkte der 47-Jährige.

Für das Stubaital als Schauplatz des Trainingslagers habe man sich entschieden, um im Vorfeld der Europameisterschaft "mehr Ruhe" zu haben, so der Teamchef. Es handle sich um eine willkommene Abwechslung in der Vorbereitung. Auf Berg- oder Mountainbiketouren werde man trotz des alpinen Umfelds verzichten, betonte Deschamps, der hoffte, dass das nasse Wetter nicht bis zum Ende des Trainingslagers andauern werde.

Sorgen wegen Terrors
Thema der Pressekonferenz war angesichts der Anschläge in Paris im vergangenen November auch die Terrorgefahr während der EM. Jeder wisse, dass es Angst davor gebe und man sich Sorgen mache, so Deschamps. Aber der Teamchef zeigte volles Vertrauen, dass die von der UEFA zusammen mit der französischen Regierung getroffenen Sicherheitsmaßnahmen greifen werden.

Beim Training in Neustift am Dienstag war die versammelte Presse - insgesamt haben sich rund 200 Journalisten für die Stubaital-Tage akkreditiert - nur zu Beginn für wenige Minuten zugelassen. Ein öffentliches Training vor Publikum war einzig für den Mittwoch vorgesehen. Die kontingentierten 500 Karten dafür waren in Windeseile vergeben, hieß es vom örtlichen Tourismusverband. Am Donnerstag können weder Journalisten noch Fans und Interessierte Deschamps Starkickern auf die Beine schauen - der Teamchef hat ein Training fernab der Öffentlichkeit verordnet.

Paul Pogba und Co. waren am Dienstagnachmittag am Innsbrucker Flughafen angekommen. Von dort ging es flugs ins Stubaital. Untergebracht sind die Spieler und der dazugehörige Tross im Fünf-Sterne-Hotel "Jagdhof" in Neustift. Rund um das Nationalteam herrschen strenge Sicherheitsvorkehrungen - österreichische und französische Polizisten sowie ein privater Security-Dienst sorgen dafür.

Tourismuschefs freuen sich
Schon jetzt die Hände reiben sich die Tiroler Tourismusverantwortlichen. Gebhard Schöpf vom Tourismusverband Stubai sprach gegenüber der APA von einem "absoluten Mehrwert" für die Region. Als Beweis dafür zeigte er eine ganze Seite in der auflagenstarken französischen Sport-Zeitung "L'Equipe" über Neustift. Die Zusammenarbeit mit den Franzosen sei im Vorfeld jedenfalls äußerst unkompliziert gewesen. Der größte Wert sei auf den Rasen des Trainingsplatzes gelegt worden, mehrmalige Inspektionsreisen von französischen Team-Verantwortlichen inklusive.

Dass Neustift ein gutes Omen für Nationalmannschaften vor großen Turnieren sein kann, ist jedenfalls nicht weit hergeholt: Vor der EURO 2008 hatte der spätere Europameister Spanien seine Zelte im Stubaital aufgeschlagen.

Die Tage in Tirol liegen für Frankreich zwischen zwei Testspielen. Am Montagabend hatte man in Nantes noch Kamerun mit 3:2 besiegt. Am Samstag folgt dann der letzte Test vor der Europameisterschaft gegen Schottland.

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(Bild: KMM)



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