Klopfen gehört

Flüchtlinge in Klein-Lkw beinahe erstickt

Österreich
12.02.2017 12:23

Die Brutalität der Schlepper-Mafia kennt keine Grenzen. So hilflos wie jene 71 Todesopfer in einem Kühl-Lkw auf der A4 wären sieben Flüchtlinge in ihrem luftdichten Versteck unter der Bodenplatte eines Pritschenwagens fast erstickt. Sie konnten jedoch gerade noch rechtzeitig gerettet werden. Ein Polizist in Nickelsdorf hatte Klopfgeräusche gehört.

Ein großer Karton ohne Inhalt, zwei leere Holzpaletten - auf den ersten Blick gab es in dem Laderaum des gestoppten Pritschenwagens nichts zu bemerken, was verdächtig gewesen wäre. Einem wachsamen Beamten bei der Grenzkontrolle in Nickelsdorf fiel jedoch auf, dass die Bodenplatte etwas zu hoch montiert war.

Nur ein Luftschlauch für sieben Flüchtlinge
Der Polizist sah sofort genauer nach und vernahm plötzlich dumpfe Klopfgeräusche. In aller Eile löste er mit seinen Kollegen die Schrauben vom Boden und Flüchtlinge, die in einem engen Versteck zusammengepfercht waren, kamen ans Tageslicht. Völlig erschöpft, mit verzweifeltem Gesichtsausdruck, händeringend. Nur über einen Schlauch nach draußen, der ständig weitergereicht werden musste, hatten die illegalen Passagiere ein wenig Luft schnappen können. Fast wären die sechs Iraker und der Iraner erstickt.

Vier Jahre Haft ausgefasst
Ohne mit der Wimper zu zucken hatte der kaltblütige Bulgare am Steuer des Menschenschmugglertransporters das Leben der Flüchtlinge riskiert. Das sahen auch Staatsanwalt und Richter in Eisenstadt so. Dem 59-jährigen Schlepper wurde rasch der Prozess gemacht. Jetzt fasste der Angeklagte vier Jahre Haft aus.

Karl Grammer und Christian Schulter, Kronen Zeitung

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