Manchester-Anschlag

FBI warnte MI5 schon im Jänner vor Attentäter

Ausland
29.05.2017 12:23

Der britische Geheimdienst MI5 ist bereits Anfang des Jahres vom FBI gewarnt worden, dass Salman Abedi, der Terrorbomber von Manchester, einen Anschlag planen soll. Er befand sich auf einer US-Terrorliste, die Verbindungen zu Dschihadisten-Gruppen aufzeigt.

Schon Monate bevor der Attentäter 22 zum Großteil junge Menschen in den Tod riss war der britische Geheimdienst von seinem US-Pendant darüber informiert worden, dass Abedi Teil einer nordafrikanischen IS-Zelle mit Stützpunkt im Nordwesten Englands sei. Bereits 2016 war der US-Geheimdienst während einer Untersuchung zu Terrorgruppen in Libyen auf Abedi aufmerksam geworden.

Abedis Familie hatte Verbindung zu Terrorgruppen in Libyen
Anfang 2017 übermittelte die US-Behörde schließlich die Information an die britischen Kollegen, dass Abedi einer Terrorbande mit Sitz in Manchester angehöre. US-Agenten hatten den Terrorbomber schon viel früher im Visier: Sie fingen seine Nachrichten ab und fanden heraus, dass seine Familie Verbindungen zu Terrorgruppen in Libyen hatte.

Britischer Geheimdienst war auf falscher Spur
Nach diesem Hinweis aus den USA wurde Abedi auch vom MI5 im Auge behalten. Jedoch nahm man fälschlicherweise an, dass es die Zielperson darauf abgesehen habe, einen Politiker zu ermorden. Als bei dieser Ermittlung nichts herauskam, wurde sein Fall herunterpriorisiert. Sprecher der Verteidigungsbehörde rechtfertigten diese Vorgangsweise mit dem Umstand, dass gleichzeitig 500 Terrorinvestigationen mit mehr als 3000 Verdächtigen im Laufen gewesen seien.

Nach dem verheerenden Anschlag wurden unterdessen bereits 14 Personen verhaftet, die mit dem Terrorakt in Verbindung stehen könnten. Zwei von ihnen wurden mittlerweile wieder freigelassen. Sicherheitskräfte glauben, bereits einen Großteil des Terrornetzwerks gefasst zu haben, das an der Planung des Anschlags beteiligt war. Mit der Veröffentlichung von Bildern aus Überwachungskameras, die Abedi kurz vor der Tat zeigen, erhofft man sich weitere Hinweise aus der Bevölkerung.

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