Wirbel in Washington

Empörung über am Sofa kniende Trump-Beraterin

Ausland
01.03.2017 06:11

Die US-Präsidentenberaterin Kellyanne Conway sorgt wieder einmal für Wirbel: Ein Foto, auf dem sie mit Schuhen auf dem Sofa im Oval Office im Weißen Haus kniet, löste am Dienstag einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Netzwerken aus. Conway selbst bestritt noch am Dienstag, dass dies ein Zeichen der Respektlosigkeit gewesen sei.

Auf Fotos ist Conway zu sehen, wie sie in einem weinroten Kleid auf einem cremefarbenen Sofa in dem Präsidentenbüro kniet und ihre Handykamera einschaltet. Vor Conway stehen eine Reihe von afroamerikanischen Universitätsvertretern rund um den ebenfalls stehenden Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte die hochrangigen Hochschulvertreter in seinem Büro empfangen.

Zeichen der Respektlosigkeit
Dass Conway sich salopp aufs Sofa kniet, während alle anderen stehen - und dann auch noch mit Schuhen -, wurde als Zeichen der Respektlosigkeit der Präsidentenberaterin gewertet. "Die meistgeschätzten afroamerikanischen Pädagogen sind im Weißen Haus zusammengekommen und Kellyanne Conway macht sich nicht die Mühe, ihnen den Respekt formeller Höflichkeit zu erweisen", lautete ein Nutzer-Kommentar auf Jezebel.com, einem Internetforum für Frauen.

"Conway mit ihren Schuhen auf der Couch im Oval Office - passend zum generellen Grad der Respektlosigkeit, die Trumps Team gezeigt hat", schrieb ein Nutzer im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Das neue Illustrationsfoto für 'weiße Privilegien'", lautete ein anderer Kommentar. Der "Wall Street Journal"-Kolumnist Bret Stephens schrieb, wenn die Beraterinnen von Barack Obama sich wie Conway verhalten hätten, hätte dies wohl einen viel lauteren Aufschrei ausgelöst. "Wenn (Susan) Rice oder (Valerie) Jarrett so im Oval Office gesessen wären, hätten sich die Konservativen wochenlang heiser geschrien", schrieb der Journalist.

Conway: "Sollte Foto aus bestimmtem Winkel machen"
Conway selbst äußerte sich noch am Dienstag gegenüber dem TV-Sender Fox: Sie sei darum gebeten worden, "in einem Raum voller Menschen mit der Presse im Rücken ein Foto zu machen", zudem "aus einem bestimmten Winkel". "Das war bestimmt kein Mangel an Respekt, ich hatte nicht die Absicht, meine Füße auf das Sofa zu setzen", so Conway.

Conway hatte bereits Kritik geerntet, als sie Anfang Februar in einem Fernsehinterview offensiv für die Modelinie von Trumps Tochter Ivanka geworben hatte. Schon kurz nach Trumps Amtseinführung hatte sie mit ihrem Spruch von den "alternativen Fakten" für großes Aufsehen gesorgt. Konkret bezog sie sich damals auf die falsche Behauptung von Präsidentensprecher Sean Spicer, die Zuschauerzahlen bei Trumps Vereidigung seien die größten der Geschichte gewesen. Sie erfand auch ein Massaker, das angeblich Flüchtlinge im Bundesstaat Kentucky verübt haben sollen.

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