Schildberg-Morde

Eigene Familie erschossen – wer war Martina R.?

In diesem Haus erschoss Martina R. fünf Menschen und sich selbst.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER, Privat)

Kaum jemand hat die Familie R., die zurückgezogen im Haus Nummer 14 in der Ortschaft Schildberg bei Böheimkirchen in Niederösterreich gelebt hat, gekannt. So zeigte sich Martina R. (35) nur selten in der Öffentlichkeit, auch ihre drei Kinder ließ sie nicht mit Schulkollegen spielen. Die Familie blieb lieber unter sich.

Die wenigen Informationen, die über Martina R., die ihre eigene Mutter (59), ihren 41-jährigen Bruder Peter, ihre Tochter Michelle (7) sowie die beiden Söhne Fabian (9) und Sebastian (10) mit einem Kopfschuss regelrecht hingerichtet hat, bekannt sind, zeichnen ein unklares Bild der Frau.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Einerseits trat R. als liebevolle Mutter auf, auf der anderen Seite schottete sie ihre Familie von jeglichen sozialen Kontakten ab. Fremde ließ sie niemals in ihr Haus, Nachbarn können nicht viel über die R.s berichten.

Motiv weiter unklar
Und so bleibt auch das Motiv der Schreckenstat möglicherweise für immer im Dunkeln. Fakt ist, dass die 59-jährige Mathilde R. gesundheitlich stark angeschlagen war. So erhielt sie erst vor wenigen Tagen eine Krebsdiagnose. Auch finanzielle Probleme und die damit ungewisse Zukunft der Kinder könnten die 35-Jährige zur Wahnsinnstat getrieben haben.

Martina R. soll ihre Lieben im Schlaf erschossen haben - einen nach dem anderen. Warum nach den ersten Schüssen die anderen Familienmitglieder nicht aufgewacht sind, ist unklar. Ein Ergebnis der von der Staatsanwaltschaft angeordneten Obduktion lag auch am Sonntag noch nicht vor.