Duell mit ÖFB-Damen

Däninnen motiviert: “Wir wollen Revanche nehmen!”

Sport
01.08.2017 09:38

Österreich hat Dänemark am 6. Juli im Test in Wiener Neustadt beim 4:2-Sieg vorgeführt. Fast ein Monat später treffen sich die beiden Teams am Donnerstag überraschend im Frauen-Fußball-EM-Halbfinale wieder. Die Däninnen pochen in Breda klar auf Revanche. "Damals haben wir wirklich schlecht gespielt, wir wollen Revanche nehmen, es wieder gerade richten", sagte Verteidigerin Cecilie Sandvej. Oben im Video sehen Sie, wie die ÖFB-Damen den Einzug in Halbfinale feierten!

Die Motivation ist aufgrund der Schlappe in Niederösterreich, die Nicole Billa und Sarah Zadrazil mit je einem Doppelpack fixiert hatten, nicht nur bei ihr groß. "Wir wollen gewinnen und damit die Niederlage vergessen machen", verlautete auch Torfrau Stina Lykke Petersen. Ihre Elf könne deutlich besser spielen, als in Wiener Neustadt gezeigt. "Sie waren gut, wir nicht, aber die Spiele kann man nicht vergleichen", schilderte die 31-Jährige. Das unterstrich auch Frederikke Thögerson: "Es ist hier ein anderer Platz, wir sind anders in Form und das Spiel spielt eine völlig andere Rolle."

Auf Sandvej wartet ein "sehr spezielles" Spiel. Sie hatte vor ihrem Wechsel diesen Sommer nach Frankfurt mit Nina Burger, Laura Feiersinger und Verena Aschauer beim SC Sand in der deutschen Bundesliga gekickt. "Sie haben ein richtig gutes Team, kennen einander sehr gut und haben mit Nina vorne eine wirklich gefährliche Stürmerin, die immer für Tore gut ist", analysierte die 27-jährige Abwehrspielerin.

Neben ihr kickt vom dänischen 23-Frau-Kader nur Pernille Harder in Deutschland. Die 24-jährige Offensivspielerin ist seit Jahresanfang für Deutschlands Double-Gewinner Wolfsburg tätig, kennt daher die eine oder andere ÖFB-Kickerin von direkten Duellen. "Man kennt sich, es ist aber keine Freundschaft", sagte Harder. Sie ist das große Aushängeschild der Truppe, eine von 13 Legionärinnen.

Dänemark ist in diesem Punkt ähnlich wie Österreich (15) unterwegs. Fünf Spielerinnen stehen in Schweden unter Vertrag, mit Nadia Nadim (Portland) und Line Jensen Sigvardsen (Washington) haben auch zwei Akteurinnen den Sprung in die USA geschafft. Zudem gibt es je eine Legionärin aus Spanien, England, Frankreich und Norwegen.

Däninnen im Aufwind
Gecoacht wird das Team seit Sommer 2013 von Nils Nielsen. Der 45-Jährige hatte zuvor die Frauenteams von Odense und Bröndby sowie die Männer-U18-Auswahl trainiert. Beim Frauen-A-Team hatte der Mann aus Greenland aufgrund des Karriereendes von verdienstvollen Spielerinnen und dem folgenden Verpassen der WM 2015 einen schweren Start. Mittlerweile sind die Däninnen aber wieder im Aufwind.

Konstant starke Leistungen führten zu einer guten EM-Qualifikation, in der es nur beim 0:1 gegen Gruppensieger Schweden einen Gegentreffer gab. Wie Österreich wurde das Endrunden-Ticket als (einer von sechs) Gruppenzweiter fixiert - nach Duellen auch mit der Slowakei, Polen und Moldau.

Bei der EM gab es nach 1:0-Siegen gegen Belgien und Norwegen sowie einem 0:1 gegen die Niederlande Platz zwei in der Gruppe A hinter dem EM-Gastgeber. Im Viertelfinale wurde beim 2:1 mit Deutschland der große Turnierfavorit aus dem Bewerb genommen. Damit schloss sich ein Kreis, hatten sie doch der DFB-Truppe am 3. Juli 1993 (3:1) im Spiel um Platz drei auch die zuvor letzte EM-Niederlage zugefügt gehabt.

Große Endrundenerfahrung
An Endrundenerfahrung hat EM-Stammgast Dänemark der ÖFB-Truppe einiges voraus. Vier WM-Teilnahmen mit zwei Viertelfinali 1991 und 1995 stehen für den Weltranglisten-15. auch schon zu Buche, die jüngsten beiden Auflagen wurden aber verfehlt.

Frauenfußball hat in Dänemark lange Tradition. Die besten Spielerinnen wechseln trotzdem regelmäßig in andere Ligen. "Als ich vor sieben Jahren nach Schweden gegangen bin, war der Unterschied enorm. In Dänemark wurde es nur als Hobby gesehen. Das ändert sich allmählich. Der Respekt dem Frauenfußball gegenüber wird immer größer. Das ist großartig zu sehen", sagte die mittlerweile beim FC Barcelona tätige Line Röddik Hansen. Ein Aufwind ist also spürbar.

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(Bild: KMM)



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